Bochum. . 22 Ampeln und ständige rote Wellen sind häufig ein Ärgernis auf der Dorstener Straße in Bochum. Dieter Mruk beobachtet das Chaos seit Jahren - und hat konkrete Ideen, um es zu minimieren. Mit denen will er sich nun an die Oberbürgermeisterin wenden.
Ortskundige meiden sie, wenn irgendein (Um-)Weg ebenso ans Ziel führt; denn der ist garantiert schneller. Dennoch sind es viele Autofahrer, die die Dorstener Straße als Verbindung zwischen der Innenstadt und Herne und als Autobahnzubringer nutzen. Und die erleben täglich Rückstaus ab dem Nordring; von da an heißt es, vor allem nachmittags, nur noch Stop-and-Go.
Hindernisse sind vor allem die vielen Ampeln. Ehedem gab es zwischen Ring und Riemker Straße zehn Ampeln, seit dem Umbau der Straße (begonnen 2007) sind es 22. Vor allem die Fußgängerampeln, per Druck aktiviert, verhindern grüne Wellen. Die Dorstener Straße ist weitgehend einspurig, die Bahn-Linie 306 muss sich ihr Gleis immer wieder mit der Fahrbahn teilen, erst ab Bodelschwinghplatz hat sie ihre eigene Spur.
Beschwerdeausschuss schmetterte Vorschläge ab
Einer, der das Verkehrschaos seit Jahren beobachtet, ist Dieter Mruk. Er kennt es aus eigenem Leidensdruck, fährt die Strecke mehrfach täglich, weil er in einer Nebenstraße zur Dorstener wohnt. Mruk beschränkt sich nicht aufs Dampfablassen; er hat Ideen, wie ein Verkehrsfluss wieder annähernd erreicht werden könnte: überflüssige Ampeln abschalten, bei den übrigen die Grünphasen verlängern, die Anforderungskontakte bei den Fußgängerampeln dem Straßenbahntakt der 306 anpassen.
"Ich beschäftige mich seit Jahren mit der Verkehrslage, unterstützt durch Nachbarn. Meine Vorschläge würden unnötige Staus minimieren.“ Dieter Mruk ist hartnäckig. Im Beschwerdeausschuss war er zuletzt mit seinem Antrag abgeschmettert. So wendet er sich jetzt direkt an Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz und probt erneut einen Vorstoß beim Gremium für Bürgeranregungen: "Anordnungen sind vermutlich auch aufgrund unklarer Sachverhalte zustande gekommen; Regeln dürfen auch Ausnahmen haben, wenn es besondere Situationen erfordern, vor allem, wenn dies dem Gemeinwohl dient.“
Längere Grün-Phasen zur Entlastung
Zwischen 9 und 15 Uhr läuft heute ein Ampelprogramm, das 90 Sekunden Grün schaltet. Mruk: "110 Sekunden montags bis samstags zwischen 5 und 20 Uhr würden bessere Verteilmöglichkeiten in den Nebenrichtungen bieten. Im Spitzenverkehr, verstärkt in der Weihnachts- und Winterzeit, brächte das allen Verkehrsteilnehmern, den Anwohnern, der Umwelt und der Bogestra, Entlastung.“
Ein Dutzend Ampeln zusätzlich hat der Straßenumbau beschert. Die damalige Förderung der Baumaßnahme sei, so versichert Susanne Düwel vom Tiefbauamt, nicht an die Ampelzahl gekoppelt gewesen, wohl an den Umbau der Straßenbahnhaltestellen und die Radwege. "Vor dem Ausbau gab es Sicherheitsmängel.“ Die hatte die Stadt vor allem in den Einmündungen ausgemacht. So sind nun auch Zechen-, Hedwig-, Robert-, Wanner-, Amts-, Reichs-, von der Recke- und Overdyker Straße beampelt, genauso wie die Haltestellen Präsident, Robertstraße, Amtsstraße und Hamme Kirche. "Die Anzahl der Ampeln ergibt sich aus den vorhandenen örtlichen Gegebenheiten“, stellt das Tiefbauamt dazu fest.