Bochum. . Die Initiative „Ja zum Grünen Pfeil“ setzt sich für mehr Grünpfeilschilder an deutschen Kreuzungen ein und fordert die Bürger zur Mithilfe auf. Sechs Vorschläge für neue Grüne Pfeile an Kreuzungen in Bochum sind bereits eingegangen.

Simply City“ heißt ein NRW-Modellprojekt, das überflüssige Verkehrsschilder aus den Städten Arnsberg und Mülheim verbannen will. Doch nicht alle Verkehrszeichen im Schilderwald sind unnütz. Es gibt auch solche, die den Verkehrsfluss verbessern und die Umwelt schonen – aber viel zu selten auftauchen. Das sagt zumindest die Initiative „Ja zum Grünen Pfeil“, die sich für mehr Grünpfeilschilder an deutschen Kreuzungen einsetzt, auch in Bochum.

Nicht mit einem grünen Ampelfpeil zu verwechseln

Der grüne Pfeil auf schwarzem Grund ist keineswegs mit einem grünen Ampelpfeil zu verwechseln. Der Autofahrer darf an einem Grünpfeilschild zwar rechts abbiegen, wenn die Ampel Rot zeigt. Doch er muss – wie an einem Stoppschild – zunächst an der Haltelinie zum Stillstand kommen und darf beim Abbiegen weder Gegenverkehr, noch Radfahrer oder Fußgänger gefährden.

Im Internet können Bürger auf der Seite www.gruener-pfeil.de Kreuzungen vorschlagen, an denen sie einen Grünen Pfeil für sinnvoll halten. Sechs Vorschläge mit Bochumer Standorten sind bislang bei der Initiative eingegangen.

Drei Vorschläge für den Werner Hellweg

Gleich drei Grüne Pfeile sollen den Verkehrsfluss am Werner Hellweg verbessern: Von der Suntumer Straße sowie von der Wernerstraße auf den Werner Hellweg und davon abgehend auf die Havkenscheider Straße. Ein dritter wird von der Straße Am Ruhrpark auf den Harpener Hellweg gewünscht, zwei weitere sollen das Abbiegen von der Universitätsstraße auf die Unterstraße und von der Ümminger Straße auf die Wittener Straße erleichtern. Sämtliche Vorschläge wurden bereits an die Behörden weitergeleitet und „müssen von der Stadt geprüft werden“, stellt Stadtsprecher Thomas Sprenger klar.

11 grüne Pfeile gibt es bereits in Bochum

Es wären nicht die ersten Grünen Pfeile in Bochum. 13 Schilder wurden 2003 und 2004 im Stadtgebiet installiert, zwei davon mussten jedoch schon nach kurzer Zeit wieder demontiert werden. Unter anderem, weil sie eine potenzielle Gefahr für Kindern auf ihrem Schulweg darstellten.

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Von DerWesten

Doch die Vorteile überwiegen, betont Claudia Weiler vom Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK): „Der Verkehrsfluss wird verbessert, der Spritverbrauch an Ampeln sinkt um bis zu 60 Prozent, und es wird weniger CO2 ausgestoßen.“ Eine Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) habe zudem ergeben, dass das Unfallrisiko an Kreuzungen mit Grünpfeilschildern nicht steige.

Wer nicht stoppt, muss mit Strafe rechnen

Das bestätigt Bianca Brandebusemeyer von der Direktion Verkehr des Polizeipräsidiums Bochum: „Wir haben nicht übermäßig viele Unfälle an diesen Kreuzungen zu verzeichnen.“ Wenn doch etwas passiert, kann es teuer werden: Wer nicht vor dem Schild stoppt, muss mit 70 Euro und drei Punkten Strafe rechnen. Kommt es gar zu einem Unfall mit Fußgängern, werden bis zu 180 Euro und drei Punkte fällig. Brandebusemeyer macht aber noch auf ein anderes Problem an den nur selten auftauchenden Schildern aufmerksam: „Viele Leute sind überfordert und wissen nicht, wie sie sich richtig verhalten sollen.“ Claudia Weiler hofft hingegen auf einen ähnlichen Gewöhnungseffekt wie bei Kreisverkehren

Zudem habe die Initiative bereits erste Erfolge vorzuweisen. In Salzgitter seien bereits acht neue Grünpfeilschilder montiert worden. Weiler: „Ich hoffe, dass das Schule macht.“