Bochum. . Zurzeit werden in Bochum noch die Frostschäden aufgelistet. Die ersten der bislang 14.300 Schlaglöcher wurden mit Kaltasphalt verfüllt. Doch schon jetzt ist klar, dass das Geld fehlt, um alle Straßenschäden sofort in Angriff zu nehmen.
Der sehr frühe Wintereinbruch sorgte – bislang – für 14 300 Straßenschäden. Der Technische Betrieb der Stadt hat unter seinen 110 Mitarbeitern neun Straßenkontrollgänger, die die Frostlöcher auflisten. Sie begutachten im festen Rhythmus alle Fahrbahnen und Fußgängerwege, auf Hauptstraßen einmal pro Woche. „Alle Schäden, die sie feststellen, werden in eine Datenbank eingegeben. Die Straßenmeisterei schickt danach ihre Reparaturkolonnen aus“, sagt Gerd Werdelmann, Leiter der Technischen Dienste. Nicht selten melden sich auch Bürger bei der Stadt und weisen auf augenfällige Schlaglöcher hin, diese Hinweise werden ebenso aufgenommen.
Selbst dringende Maßnahmen mussten verschoben werden
Viele Straßen würde die Stadt gern sofort in Angriff nehmen, doch fehlt das Geld. Der Gesamtetat für Reparaturen sei zwar nicht reduziert worden, dennoch mussten selbst dringende Maßnahmen verschoben werden. Wie etwa bei der Oskar-Hoffmann-Straße, die in der Liste kaputter Fahrbahnen seit Jahren den ersten Platz einnimmt in der Wahrnehmung der Auto- und Busfahrer.
Kaputte Straßen
„Wir hatten schon 2007 vor, die Oskar-Hoffmann-Straße ganz neu zu bauen, einschließlich Gehwegen und Parkstreifen. Doch erst jetzt hat die Bezirksregierung finanziell grünes Licht erteilt, denn die Maßnahme wird bezuschusst“, erklärt Susanne Düwel vom Tiefbauamt. 2012 soll die „Rumpelstrecke“ nun endlich beseitigt werden.
Bei Frost kann nur der weniger haltbare Kaltaspalt genutzt werden
Beim Ausbessern wenden die Technischen Dienste am liebsten die Heißasphalt-Methode an, doch die eignet sich nur, wenn der Boden nicht gefroren ist. Sonst muss Kaltasphalt verwendet werden, der weniger haltbar ist. Die 14.300 Straßenschäden verfüllte das Amt mit Bitumen, (Material- und Personalkosten: 263.000 Euro). „Schlimm ist der Wechsel zwischen Frost- und Tauwetter. Dann reißt die Decke, und jeder darüberfahrende Lkw hat eine Sprengwirkung“, so Düwel.
Großflächige Schäden vergibt die Stadt an Baufirmen, sobald der Winter vorbei ist. Eine Million Euro stehen für die Erneuerung von Straßendecken zur Verfügung. Davon sollen folgende Straßen ausgebessert werden: Castroper Hellweg, Natorp-, Blankensteiner-, Haar- und Henkenbergstraße. Im Herbst sollen Dr.-C.-Otto-, Siebeck-, Hans-Sachs-Straße, Hiltroper Landwehr und Castroper Hellweg (bis Hiltroper Landwehr) folgen. 1,5 Mio € kann die Stadt im Umbauprogramm ausgeben; es sieht Reparaturen bei stärkeren Schäden in tieferen Schichten vor an der Westenfelder Straße, am Werner Hellweg, Hustadtring und Aschenbruch. Dann gibt es noch Maßnahmen, die aus dem Konjunkturpaket II finanziert werden (Etat: 3,5 Mio €). Hier werden Straßen erneuert mit der Maßgabe, dass Flüsterasphalt eingebaut wird. Ab Frühjahr sollen zwölf Straßen in Angriff genommen werden. Zu den Neubaumaßnahmen zählen auch die Herner Straße (bis Moritzstraße) und die Dietrich-Benking-Straße.