Bochum. . Für 15 Schüler wird die Strecke zwischen Querenburg und Langendreer bald zum Schulweg. Für den Vorsitzenden des ADFC Bochum ist die Nutzung dieser Straßen für Schüler kaum zumutbar. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat empfiehlt Schulwegpläne.

Als ein Ergebnis einer „katastrophalen Fehlplanung der Verkehrsinfrastruktur rund um die Ruhr-Universität“bezeichnet der Vorsitzende des Allgemeinen-Deutschen-Fahrradclubs (ADFC) Bochum, Klaus Kuliga, die jetzige Debatte um die Fahrt von Schülern von Querenburg zum Lessing-Gymnasium in Langendreer.

Fahrradunfreundliche Strecke zwischen Querenburg und Langendreer

Nachdem 15 Schülerinnen und Schüler der Hufelandschule nicht am Neuen Gymnasium Bochum angenommen worden sind, sollten sie nun nach Langendreer fahren. Eigentlich ein Klacks, beträgt die Entfernung doch nur gerade einmal fünf Kilometer. Doch sei das „Niemandsland“ zwischen Querenburg und Langendreer mit seinen bis zu dreispurigen Autostraßen (Universitätsstraße) und den Autobahnen ohne Auto kaum zu durchqueren.

Der ADFC-Vorsitzende Kuliga erinnert sich noch gut an die Debatten, die beim Ausbau der U 35 in den 90er in den politischen Gremien der Stadt aufbrachen. „Da durch den U-Stadtbahn-Bau eine halbe Fahrspur in jede Richtung weggefallen ist, regten wir an, dort Radwege zu installieren.“ Doch in der „Autostadt Bochum“ fiel es schwer, den Radwegebau durchzusetzen. Seitdem gibt es ihn lediglich bis zur Ruhr-Universität.

Mehr Sicherheit auf den Schulwegen

„Das Argument war, dass die politischen Mehrheiten damals den dreispurigen Verlauf der Universitätsstraße zwischen Uni und A 43 favorisierten“, erinnert sich Kuliga, der auch damals schon aktive Pro-Fahrradpolitik betrieben hat. Ein solch hohes Verkehrsaufkommen in diesem Bereich hätte er zumindest noch nicht beobachten können. Einem zehnjährigen Schüler etwa könne die Nutzung dieser Straße kaum zugemutet werden. Als eine Alternative böte sich lediglich an, einen Fahrradweg am Hustadtring zu errichten, um den Kindern über die Kleinherbeder Straße eine sichere Querung hinüber nach Langendreer zu ermöglichen.

Schulwegpläne gefordert

Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) empfiehlt daher sogenannte Schulwegpläne: „Die Verbesserung der Situation auf dem Schulweg ist ein wichtiger Ansatzpunkt, generell die Sicherheit der Kinder im Straßenverkehrs zu verbessern.“ Da Kinder regelmäßig bestimmte Wege benutzten. Es sei daher wichtig, dass auf diesen Wegen das Konfliktpotenzial reduziert werde.

Der ADFC fragte nach eigenen Angaben bereits vor zwei Jahren nach, ob an allen weiterführenden Schulen Bochums Schulwegpläne für Radfahrer erstellt würden. Damals habe es die Antwort gegeben, dass dies nicht der Fall sei.