Bochum/Witten/Hattingen. .

Die Enttäuschung vieler Besucher am Kemnader Stausee ist groß: Neuerdings darf rund um den See nicht mehr gegrillt werden, weil sich die Beschwerden über „wildes Grillen“ laut der Freizeitgesellschaft gehäuft hätten.

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Es qualmt: Weil sich die Beschwerden über „wildes Grillen“ am Kemnader Stausee gehäuft hätten, ließ Wilfried Perner, Geschäftsführer der Freizeitgesellschaft Kemnade, alle Grillplätze abräumen und Verbotsschilder aufstellen.

Die Sonne brachte es an den Tag: Als etwa am 11. April bei schönem Wetter die Grillfreunde zum See pilgerten, gab es lange Gesichter: Nix mit lecker Bratwurst und Nackensteak am kleinen

Grilli-Lagerfeuer. Da war die Enttäuschung groß. Kritisch wurde auch gesehen, dass einige Verbotsschilder direkt auf Bäume genagelt wurden.

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„Viel Stress mit dem Abfall, viele Beschwerden“

„Wir hatten relativ viel Knatsch mit dem Grillen,“ sagte Perner. „Viel Stress mit dem Abfall, viele Beschwerden, weil die Luft geschwängert war von Qualm. Über Ordnungskräfte haben wir versucht, die Lage zu regeln. Das führte zu Pöbeleien, das war rundherum unerfreulich.“

Dass er das Grillen am See verboten hatte, gefalle ihm selbst nicht, räumte Perner ein: „Ich finde das schade. Aber wir lassen die Schilder, gucken was passiert.“ Das Ergebnis sah man in diesen Tagen: Es wird trotzdem gegrillt. Auch deshalb grübele er über eine bessere Lösung: Angedacht seien jetzt größere Grillplätze auf der Wiese hinter dem Freizeitbad Heveney und auf der Halbinsel.

„Wir haben nicht wahnsinnig viele Ausflugsziele“

Der Stadt Bochum, nicht zuständig für den See, liegen keine nennenswerten Beschwerden über „wildes Grillen“ an der Ruhr vor. Die letzten beiden Sommer seien ruhig gewesen, im Jahr davor habe man zusammen mit der berittenen Polizei eine „konzertierte Aktion“ starten müssen, erinnert sich Reinhard Firley, Leiter des Ordnungsamtes.

„An der Ruhr in Dahlhausen wird gegrillt. Das ist nicht in unserem Sinne, das ist Landschaftsschutzgebiet“, hat Michael Grothe vom Umweltamt registriert. „Wenn man einschreitet, reduziert sich das.“ Aber nicht lange.

„Wir haben nicht wahnsinnig viele Ausflugsziele“, bringt Firley Verständnis für die Grillfreunde auf. „Im „Augenblick haben wir eine entspannte Lage. Wir wollen das nicht überreglementieren.“ Wenn die Leute einen Standgrill mitbringen, „nicht ganz so laut sind und Sauberkeit herrscht, dann ist die Welt in Ordnung.“