Witten. .
Ausgebucht, heißt es an diesem Samstag an allen städtischen Grillplätzen. Denn schließlich ist Sommer, und selbst Regengüsse können echte Grillfans am Rost nicht erschüttern.
Draußen in der Natur zu grillen ist ein schönes Gemeinschaftserlebnis. Wegen Brandgefahr ist es aber „in freier Wildbahn“ zurecht verboten, auch wenn sich so manches Grüppchen leider nicht daran hält. Dabei bieten die städtischen Grillplätze attraktive, idyllisch gelegene Alternativen. Sie befinden sich auf dem Hohenstein, am Hammerteich, in Vormholz an der Rauendahlstraße und am Kahlen Plack. Zudem werden Grillplätze am Kemnader Stausee von der Freizeitzentrum Kemnade GmbH vergeben.
„Von Anfang Mai bis ungefähr Okober, je nach Wetterlage sind unsere Grillplätze geöffnet“, sagt Michael Rohde, Leiter Betriebsamt Grünflächen. „Aber ab Anfang des Jahres kann man sich schon anmelden. Erste Reservierungen laufen tatsächlich schon am 4., 5. Januar ein“, ergänzt er. Etwa 40 Euro (plus fünf Euro bei Stromnutzung) beträgt das Nutzungsentgelt, der Platz steht dann den Buchern von neun bis 19 (Vormholz) bzw. 22 Uhr (Hohenstein) zur Verfügung.
Die Ausstattung reicht von Tischen, Bänken, gemauerten Grillstellen und Toiletten bis zu Unterstellpavillons und in Vormholz sogar zum geschlossenen Raum als Wetterschutz. „Wichtig ist uns, dass die Grillplätze gepflastert sind, damit keine Brände entstehen“, so Rohde. Die Plätze seien nach und nach seit Mitte der 1980er Jahre entstanden erzählt er: „Damit sie auch angenommen werden, wurden sie bewusst an Orten angelegt, die der Naherholung dienen.“
Und gut angenommen werden sie tatsächlich. Gab es im gesamten letzten Jahr 220 Buchungen, so sind es bis jetzt bereits 190. Grillfans reisen sogar aus Bochum, Dortmund und Essen an. Rohde: „Hier grillen die unterschiedlichsten Leute. Von Kindergartengruppen und Schulklassen über Sportvereine bis zu Leuten, die hier mit Freunden und Verwandten ihren Geburtstag oder ein Jubiläum feiern.“ Um die Grillstationen in gutem Zustand zu halten, sei einige Arbeit notwendig: „Wir haben sie schon dreimal runderneuert. Mal sind Steine rausgebrochen, mal ist ein Rost verbogen. Irgendwas ist immer.“
Eigentlich sind die Mieter verpflichtet, nach dem Grillen ihren Müll mitzunehmen. Einige hinterließen ihn wenigstens in blauen Säcken. „Aber leider gibt es auch eine ganze Reihe, die lassen ihren Müll einfach so da rumliegen. Man hört dann die tollsten Sachen. Etwa, dass es wohl andere gewesen sein müssten, die hinterher gekommen sind“, so Rohde. Favorit bei den Buchungen sei übrigens der Grillplatz am Hohenstein. Wohl auch, weil der Spielplatz für mitgebrachte Kinder in Sichtweise oder der Streichelzoo in der Nähe sei, wenn es den Kleinen nach der großen Grillwurst mal zu langweilig würde.
Ein ungewöhnlicher Trend zeichne sich übrigens in den letzten Jahren ab, so Rohde: Das sei das Wintergrillen. Selbst bei Schnee stehen dann Grüppchen da, wärmen sich am Feuer und am Glühwein, futtern ihr Grillgut und genießen gemeinsam die Stimmung draußen. „Eigentlich sind die Grillstationen in der Zeit geschlossen, aber wir dulden die Nutzung. Nur das Wasser ist wegen Frostgefahr abgestellt“, so Rohde. Grillsaison scheint für Fans also irgendwie immer zu sein.