Witten.
Petrus meinte es gut mit den Besuchern beim Saisonauftakt am Kemnader See.
Strahlende Sonne und kaum eine Wolke über dem Stausee: Ein schöneres Wetter hätten sich die Gäste am Sonntag (27.3.) nicht wünschen können. Am späten Vormittag ist bereits einiges los. Mit Shanty-Musik begrüßen die „Ruhrkadetten Bochum“ am Seglerhaus den Frühling. Eine große Menschentraube bildet sich um die Sänger, die stimmungsvoll ihre Seemannslieder präsentieren. Immer mehr Spaziergänger halten auf ihrer Seerunde inne und werden von den leckeren Gerüchen aus Töpfen und Pfannen des Cateringservices angelockt.
An einem der vielen Stehtische auf der Wiese lässt sich der 81-Jährige Friedhelm mit seiner Frau die würzige Currywurst schmecken. „Wir haben uns gedacht: Wenn das Wetter so gut ist und der Chor singt, dann wollen wir auch herkommen“, erzählt der Rentner. Später will die kleine lustige Truppe vielleicht noch einen Kaffee trinken oder eine Rundfahrt mit der MS Kemnade machen.
Abseits der Menge sitzt Angler Tobias Conrads am Ufer und wartet darauf, dass ein Karpfen anbeißt. Große Hoffnungen macht er sich nicht. Die beste Zeit zum Angeln sei erst um Pfingsten herum. „Ich gehe aber jetzt schon raus, weil mir der Winter zu lang war und ich bei dem guten Wetter einfach gerne draußen bin“, sagt der 31-Jährige.
Ein paar Meter weiter hat Eisverkäufer Dino Monti seinen Wagen platziert. Für ihn ist es schon die 31. Saison, in der er täglich zum See fährt. „Von morgens um zehn bis abends um acht Uhr stehe ich hier“, erzählt er. Natürlich hänge das Geschäft mit den kalten Leckereien stark vom Wetter ab. Heute hat er entsprechend Glück.
Gemeinsam mit seiner Frau und den Enkeln schleckt Kunde Peter Abragams sein Eis. „Wir waren vorhin schon Vögel füttern. Das hat besonders den beiden Kindern großen Spaß gemacht“, erzählt Abragams, während er mit seinen Lieben langsam zum Tretbootverleih schlendert.
Dort wurde pünktlich zum Saisonbeginn wieder klar Schiff gemacht. „Wir haben alle Segelboote neu gestrichen und die Tretboote überholt“, sagt Ralf Könemann. Dank des guten Wetters laufe der Verleih jetzt so langsam an. „Es müsste noch ein paar Grad wärmer sein. Dann wäre es noch besser. Aber uns reicht schon die Sonne“, meint Mitarbeiter Ruprecht Scherer.
Das gute Frühlingswetter ist aber nicht für alle optimal. Im Freizeitbad Heveney ist der Andrang trotz der Öffnung des Außenbeckens, die mit einem Clown und Aquafitness-Angeboten gefeiert wird, noch nicht so groß. „Das Wetter ist einfach zu gut, da gehen die meisten lieber spazieren“, sagt Schwimmmeisterin Janett Kölsch-Knoblauch etwas bedauernd. Warm genug für die große Außenrutsche des Schwimmbads sei es aber trotzdem noch nicht. „Die öffnen wir erst, wenn es richtig warm wird. Voraussichtlich Anfang Mai.“
Eine „Kemnade“ macht halt noch keinen Sommer.
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