Witten. .

An ihre erste Saison auf dem Kemnader See kann sich Carmen Meyer noch bestens erinnern. Da stieß ihr neues, prächtig weißes Motorschiff, die MS Kemnade, mit einem „Optimisten“, einem Segelboot zusammen. Zum Glück ist niemandem was passiert. Dies sollte der einzige Unfall in 27 Jahren bleiben.

Man staunt, aber es ist so: Das Ausflugsschiff auf dem Stausee wird keineswegs vom Freizeitzentrum Kemnade betrieben, sondern ganz in privater Regie. Der Mann von Carmen Meyer, der vor 16 Jahren starb, war schon ein begeisterter Motorschiffer auf Hengstey- und Harkortsee. Noch heute gehört der Familie auch die „Friedrich Harkort“ in Wetter. Aber Kemnade ist eine andere Hausnummer.

„Sonntags ist hier die Hölle los“, sagt Carmen Meyer (68), die seit 1984 mit der eigens für diesen Zweck gebauten MS Kemnade über den See schippert. Ein Familienbetrieb: Schwiegersohn Holger Schmidt steht am Ruder, die Frauen übernehmen den Service mit Waffeln und Kuchen. Sonntags servieren sie Frühstück. Das macht so viel Spaß, dass Carmen Meyer auch an Bord bleibt, nachdem sie das Schiff inzwischen an Tochter Daniela abgegeben hat. Enkel Luca (11) ist übrigens auch schon dabei. Er will der nächste Kapitän werden.