Bochum. . Weil sie einen Pferdearzt um seine Rechnung geprellt hatte, wurde am Mittwoch eine vielfache Mutter (52) aus Bochum zu 1500 Euro Geldstrafe verurteilt. Insgesamt hat sie 16 Eintragungen im Vorstrafenregister - allesamt wegen Betruges.
In einer Hinsicht ist die Familienmutter kein gutes Vorbild für ihre zahlreichen Kinder. Sie hat 16 Eintragungen im Vorstrafenregister - allesamt wegen Betruges. Am Mittwoch kam vor dem Amtsgericht eine weitere hinzu.
Die 52-jährige Bochumerin hatte einen Tierarzt und eine Rechtsanwältin beauftragt, obwohl sie völlig pleite ist. Es ging um das kranke Pferd ihrer Tochter (17). „Ihr größter Wunsch war, ein Pferd zu haben“, erzählte die Angeklagte. Ihr Ehemann und sie hätten zwar Bedenken gehabt, den Wunsch dann aber Ende 2009 erfüllt. Man konnte das Pferd einer Bekannten übernehmen. Das Tier sei dann aber „durchweg krank“ gewesen, sagte die Angeklagte. Als es in seiner Box gestürzt war, wurde ein Tierarzt gerufen. Nach mehreren Behandlungen kam die Rechnung: 317 Euro. Diesen Betrag hat die Mutter aber bis heute nicht bezahlt, auch nicht nach Mahnungen und dem Angebot einer Ratenzahlung.
Beträchtliche Schulden
Um das Pferd wieder loszuwerden, hatte sie auch eine Anwältin engagiert. Die Rechnung betrug 372 Euro. Auch dies wurde nie bezahlt. Die Großfamilie lebt vom Durchschnittseinkommen des Ehemannes. Seine Frau hat eigenen Angaben zufolge beträchtliche Schulden. Sie hat auch längst eine eidesstattliche Versicherung abgegeben.
Jetzt sind die Schulden noch höher: Die Amtsrichterin verhängte 1500 Euro Geldstrafe (100 Tagessätze). Die Angeklagte nahm das Urteil sofort an. Die Staatsanwältin meinte einmal: „Vielleicht sollte man Ihnen mal die Chance geben, eine Justizvollzugsanstalt von innen zu sehen.“