Biochum. .
Über 13 Millionen Euro Schaden hatte ein 36-jähriger Bochumer mit Scheinrechnungen in der Gerüstbaubranche angerichtet. Dafür wurde er zu vier Jahren und drei Monaten Haft verurteilt.
Weil er riesige Betrügereien mit Schwarzarbeit ermöglicht hatte, ist ein 36-jähriger Bochumer vom Bochumer Landgericht zu vier Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden.
Der Mann war zur Tatzeit - März 2008 bis April 2010 - Geschäftsführer von diversen Betrügergesellschaften. Ihr einziger Zweck bestand darin, Scheinrechnungen für Gerüstbaufirmen in ganz Deutschland zu erstellen. Mit diesen Rechnungen verringerten die Gerüstbaufirmen dann ihre Steuerlast. Dadurch entgingen dem Fiskus insgesamt rund 2,5 Millionen Euro.
Angeklagter kam nach zehn Monaten U-Haft vorläufig frei
Als Lohn für das Erstellen der Scheinrechnungen bekam der Bochumer von den Gerüstbaufirmen im Durchschnitt acht Prozent der vorgegaukelten Bruttorechnungssumme. Mit dem großen Rest konnten die Gerüstfirmen dann massenhaft Schwarzarbeiter bezahlen. Denn durch die Scheinrechnungen waren in den Firmen große Mengen Schwarzgeld freigeworden. Nur in der offiziellen Buchhaltung war dieses Geld bereits ausgegeben worden. Durch die Schwarzarbeit entstand den Sozialkassen ein Schaden von rund elf Millionen Euro.
Der Angeklagte war geständig. Die 6. Strafkammer ließ ihn nach dem Urteil aus der U-Haft frei, aber nur bis zum Strafantritt. Zehn Monate war er bereits eingesperrt. Aufgeflogen war der Betrug bei einer Baustellenprüfung. Der Prozess gegen einen zweiten Angeklagten (42) wird noch fortgesetzt.
Die Bochumer Staatsanwaltschaft ermittelt auch gegen die Gerüstbaufirmen. Es sind über 100.