Bochm. .
Ein erst 17 Jahre alter Schüler aus Bochum ist am Freitag wegen Kindesmissbrauchs auf unbefristete Zeit in eine Spezialpsychiatrie eingewiesen worden. Eine für Jugendliche sehr seltene Maßnahme.
Nach vielen Fällen von sexuellem Kindesmissbrauch ist am Freitag ein 17-jähriger Schüler aus Bochum vom Landgericht auf unbefristete Zeit in eine geschlossene psychiatrische Spezialklinik eingewiesen worden. Er hat eine Neigung, sich Kindern sexuell zu nähern. Deshalb griffen die Richter jetzt zu dieser scharfen Maßnahme. Bei Minderjährigen wird sie nur äußerst selten angewandt. Aber der 17-Jährige ist bereits einschlägig vorbestraft.
Der Jugendliche hatte vor der 8. Strafkammer die Anklagevorwürfe zugegeben, sich an zwei kleinen Kindern vergangen zu haben. Im Jahr 2008 hatte er in Wattenscheid seine vierjährige Nichte nach dem Baden missbraucht. Im Mai 2010 vergriff er sich an einem dreijährigen Jungen, dem Bruder seiner ehemaligen Freundin. Das geschah im Rheinland.
Dort hatte er sich damals aufgehalten, weil ihn bereits das Bochumer Amtsgericht im Jahr 2008 zu 18 Monaten Jugendstrafe auf Bewährung verurteilt hatte. Damals ging es um sechs Übergriffe auf weitere Kinder. Eine Therapie in einer rheinischen Einrichtung war die Bewährungsauflage.
Aus Jugendschutzgründen war der Prozess nicht öffentlich.