Katzen verwahrlosen in Wohnung in Bochum - sieben Tiere sind tot
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Bochum. 56 Perser-Katzen ließ eine Frau in ihrer Wohnung in Bochum-Weitmar verwahrlosen. Nach einem anonymen Hinweis befreiten Mitarbeiter des Veterinäramtes die Tiere, fanden sogar eine tote Katze im Kühlschrank. Sieben Tiere mussten eingeschläfert werden.
Mitarbeiter des Veterinäramtes und Tierheims haben 56 Katzen aus einer Drei-Zimmer-Wohnung in Weitmar befreit. Sieben Tiere mussten eingeschläfert werden. „Mehrere Katzen stehen auf der Kippe“, berichtet Dr. Anette Ferdinand vom Veterinäramt. Am Freitag war im Rathaus ein anonymer Hinweis eingegangen. Mitarbeiter des Ordnungsamtes machten schon im Hausflur einen bestialischen Gestank aus und alarmierten das Veterinäramt.
Abgemagert bis auf die Knochen
Erst nach heftigem Drängen habe die Mieterin („eine ca. 60-jährige Frau“, so Dr. Ferdinand) die Behördenvertreter in die Wohnung gelassen. Dort bot sich ein erbarmungswürdiger Anblick. Sämtliche Zimmer waren total verdreckt und verwahrlost. Katzenkot, -urin und Trockenfutter bedeckten den Boden. Inmitten des Chaos’: 56 teils bis auf die Knochen abgemagerte, von Flöhen befallene Perser-Rassekatzen, allesamt weder kastriert noch sterilisiert, „die sich im Laufe der vergangenen Jahren offenbar untereinander vermehrt hatten“, schildert Dr. Ferdinand. Furchtbarster Fund der Tiermediziner: eine tote Katze im Kühlschrank.
Fünf todkranke Tiere mussten direkt eingeschläfert werden. Die anderen 51 Katzen wurden ins Tierheim gebracht. Weil die Bochumer Einrichtung dazu allein nicht in der Lage war, wurden die abgemagerten Kreaturen auch auf Heime in Recklinghausen, Gelsenkirchen und Witten verteilt. In Witten musste am Samstag dem Leben zweier Katzen ein Ende gesetzt werden. Mehreren weiteren Tieren droht der Spritzen-Tod.
Unerträglicher Gestank
Nach Ansicht des Veterinäramtes muss der Gestank in der Wohnung und im Hausflur „seit Jahren unerträglich gewesen sein“. Warum sich in dem Mehrfamilienhaus kein Protest erhob, sei rätselhaft. Offenbar habe sich niemand um die Katzen und deren Besitzerin geschert. Allerdings: „Als die Tierheim-Mitarbeiter am Freitag die Tiere nach unten in ihre Wagen brachten, hat sich ein Nachbar über den Lärm beim mehrfachen Zuschlagen der Haustür beschwert“, schüttelt Dr. Ferdinand den Kopf...
Der Vermieterin waren die Zustände in der Wohnung mutmaßlich nicht bekannt. „Sie ist entsetzt. Am Mittwoch soll die Wohnung auf ihre Veranlassung hin geräumt und zumindest grob gesäubert werden“, weiß man bei der Stadtverwaltung, die den genauen Standort des Wohnhauses aus Rücksicht auf die Beteiligten nicht bekannt gibt.
Verfahren wegen Tierquälerei
Die Mieterin, die mit einem Strafverfahren der Staatsanwaltschaft wegen Tierquälerei rechnen muss, ist sich anscheinend keiner Schuld bewusst. Dr. Ferdinand: „Sie hat uns gegenüber immer wieder beteuert, doch alles für ihre Katzen getan zu haben.“
Sich selbst wollte sie dem Dreck und Gestank anscheinend nicht aussetzen: Wie es heißt, hatte sie ihren ersten Wohnsitz in einem anderen Haus. Die heruntergekommene Bleibe überließ sie ganz ihren „Lieblingen“.
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