Hans Hahn Edelholzproduktion aus Bochum beliefert Scheichs und Kanzlerin Merkel
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Bochum. Die Bochumer Hahn GmbH verarbeitet seit 45 Jahren Edelhölzer - und hat sich eine renommierte Kundschaft aufgebaut. Scheichs aus Saudi-Arabien und Bundeskanzlerin Angela Merkel haben bereits Kostbarkeiten aus dem Sortiment geordert.
Scheichs in Saudi-Arabien lassen mit den Edelhölzern die Bäder ihrer Learjets ausrüsten. Kaum minder begüterte Industriekapitäne bedienen sich beim Innenausbau ihrer Luxusyachten der Bochumer Hahn GmbH. „Aber keine Bange: Wir beliefern auch den ,Meister Eder’ von nebenan. Und: Dem Berufsnachwuchs fühlen wir uns gleichsam verpflichtet“, sagt Bettina Hahn-Thiele, Chefin des Furnier- und Edelholzunternehmens Hans Hahn an der Vierhausstraße.
Holz für den Kanzler-Flieger
Seit über 45 Jahren sind die Hahns auf dem Holzweg. In zwei angemieteten Hallen in Langendreer machte sich Hans Hahn 1965 daran, die umliegenden Schreinereien („Damals gab’s noch 80 allein in Bochum“) mit Furnieren und Edelhölzern zu beliefern. 1968 erfolgte der Umzug zur Vierhausstraße, wo heute 30 Beschäftigte tätig sind. Über weitere 15 Mitarbeiter verfügt die 1980 eröffnete Zweigstelle in Wilnsdorf bei Siegen.
In der eher unscheinbaren Lagerhalle verbergen sich Kostbarkeiten made by Mutter Natur. Flugzeug- und Bootsinnenausbauer aus aller Welt, Möbelfabrikanten, Türenwerke, Schreinerbetriebe: Wer hochwertige Schnitt- und Edelhölzer u.a. aus Ahorn, Eiche, Elsbeere, Nussbaum, Teak oder Zebrano sucht, wird bei den Hahns fündig. 140 Holzarten werden bezogen. „Auch unsere Bundeskanzlerin zählt zu den ,Kunden’: Immerhin haben wir schon Furniere für den Bundestag in Berlin und die Hölzer für den Konferenztisch im Kanzler-Flieger geliefert“, sagt Bettina Hahn-Thiele. Das aktuell außergewöhnlichste Produkt: Hölzer aus 2500 Jahre alten Mooreichen, entdeckt in einem süddeutschen Weiher (siehe Info-Kasten).
Ikea-Welle zerstört alte Schreinereien
Die Qualität hat ihren Preis. Den können und wollen nur wenige Abnehmer zahlen. Auf dem Vormarsch sei hingegen die „Ikea-Welle. Motto: Billig ist geil“, beklagt Bettina Hahn-Thiele, die die Folgen seit Jahren mit zunehmender Sorge beobachtet: Das traditionsreiche Handwerk ächzt unter dem Preisverfall. Immer mehr alteingesessene Schreinerei müssen aufgegeben. „Früher hatten wir unsere Hauptkunden in einem Umkreis von 100 Kilometern. Heute sind es 1000 Kilometer und mehr.“
Nur die wenigsten übrig gebliebenen Schreinereien verarbeiten Edelhölzer, wie sie bei der Hahn GmbH vertrieben werden. Im Zuge der Nachwuchsförderung öffnet der Betrieb deshalb regelmäßig seine Pforten, um angehenden Tischlern die raren Hölzer zu zeigen, „die sie sonst wohl nie in Händen halten würden“ (Hahn-Thiele). In diesen Tagen waren erneut 55 Berufsschüler als Lüdenscheid sowie 40 Azubis aus Bochum und Umgebung zu Gast. Dabei geht Hahn mit gutem Beispiel voran: Die Holz-Spezialisten bilden drei Lehrlinge aus.
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