Bochum.

Im Teich am Alten Stadtpark in Bochum, im Parkteich in Werne und im Naturschutzgebiet am Blumenkamp sind viele Fische verendet. Durch den langanhaltenden Frost seien die Tiere unter der Eisdecke erstickt, so Gerd Zielinsky, Leiter des Umweltamts.

Kois, groß wie Schwäne, lagen tot am Rand des großen Teichs am Alten Stadtpark. Feuerwehr und Technische Dienste der Stadt zogen am Dienstagvormittag dutzende verendeter Fische aus dem Wasser, beobachtet von besorgten Spaziergängern.

Ursache des Fischsterbens ist der anhaltende Frost über mehrere Wochen. Gerd Zielinsky, Leiter des Umweltamtes: „Das ist eine normale Folge der Witterung. Die Strenge des Frostes der vergangenen Wochen hat die Teiche tief zufrieren lassen. Etliche Fische sind dabei an der Eisdecke festgefroren und erstickt. Dabei betraf es fast ausschließlich die älteren, groß gewachsenen Tiere. Die Kadaver kommen jetzt, da die Eisdecke komplett abgetaut ist, an die Oberfläche.“

"Natürliche Auslese"

Kleine Fische, die sich im Schlamm eingebuddelt hatten, haben indes den Frost überlebt; laut Zielinsky also eine Art „Natürliche Auslese“. Gestern hatte ein Mitarbeiter des Technischen Betriebs im Stadtpark Fische „kieloben“ schwimmen sehen. Daraufhin wurden mit Unterstützung der Feuerwehr die Kadaver herausgefischt.

Tote Fische wurden auch im Parkteich in Werne und im Naturschutzgebiet am Blumenkamp gesichtet. Dort wurden vorsorglich Proben durch das Chemische Untersuchungsamt gezogen. Es ist ein sensibles Gebiet durch die Nähe der Thyssen-Krupp-Deponie. Mit den Proben soll kontrolliert werden, ob belastetes Sickerwasser aus der Deponie ins Feuchtbiotop gelangen konnte. Ergebnisse lagen gestern noch nicht vor. Zielinsky geht aber davon aus, dass auch dort der Sauerstoffmangel Ursache war, zumal er an vielen Stellen im Stadtgebiet festgestellt wurde. Der Ümminger See ist davon nicht betroffen: Er wird mit Grubenwasser gespeist, das salzhaltiger ist und starkes Zufrieren verhinderte.

„Es kann sein, dass in den nächsten ein, zwei Tagen noch tote Fische an die Oberfläche getrieben werden. Wir werden das weiter beobachten.“