Bochum/Witten. .

5000 Rotfedern, eine Karpfenart, sollen die Wasserpflanze Elodea aus dem Kemnader See wegfressen. Die Fische wurden am Donnerstag am Hafen Heveney ausgesetzt.

Der Kemnader See hat seit Donnerstag 5000 neue Bewohner. Es sind Rotfedern, eine Karpfenart. Andreas Ries von einer Fischzucht aus dem Westerwald hat sie am Donnerstag am Hafen Heveney im Auftrag des Ruhrverbands von einem Spezialtransporter ins Wasser gekippt. Durch einen halben Meter breiten und etwa zehn Meter langen Schlauch rutschten sie von ihren Wasser-Containern auf dem Lastwagen hinein in die Fluten. Sie haben zwei Aufgaben: Sich fleißig vermehren - und dabei fressen, fressen und nochmal fressen.

Die gut zwei Jahre alten Fische sollen die Wasserpflanze Elodea eindämmen. Dieses Gewächs hatte ungefähr seit dem Jahr 2000 Bootsführer und Wassersportler ziemlich geärgert. Die Boote samt Schwert oder Schiffsschraube verhedderten sich in den Pflanzenwucherungen. Weil die Elodea aber die Lieblingsspeise der Rotfedern ist, kam der Ruhrverband, der Eigentümer des Sees, auf die Idee, dem Problem auf ganz natürliche Weise Herr zu werden.

Mähboot ist zu teuer

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Von DerWesten

In früheren Jahren hatte man die Elodea mit einem großen Mähboot einfach unter Wasser wegzusensen versucht. Das brachte aber nicht die erhoffte Nachhaltigkeit. Der Boden des Sees verkrautete nachher sehr schnell wieder. Außerdem ist der Einsatz des Mähbootes teuer - rund 2200 Euro pro Tag. 5000 Rotfedern hingegen kosten 2500 Euro.

Bereits vor einem Jahr hatte der Ruhrverband massenhaft Rotfedern in den See gekippt. Sogar 10 000 Exemplare. Das reichte aber vielleicht nicht für eine dauerhafte Zukunft der Rotfedern in dem See, zumal es immer auch Verluste gibt. „Wir versuchen“, sagte am Donnerstag Britta Balt, eine Sprecherin des Ruhrverbandes, „die Bestände zu verstärken. Wir gehen davon aus, dass sie sich in den nächsten Jahren selbst reproduzieren.“

„Wir haben die Hoffnung, dass die Fische im nächsten Jahr ablaichen“

Stefan Jäger von der Ruhrfischereigenossenschaft erklärte: „Wir haben die Hoffnung, dass die Fische im nächsten Jahr ablaichen.“ Erst einmal muss der Winter überlebt werden.

Die Mission der Rotfedern war in diesem Jahr allerdings gar nicht so dringend gewesen. Denn die Elodea hatte diesmal viel weniger stark gewuchert als in den Jahren zuvor. Den Grund dafür kennt der Ruhrverband auch nicht. Im nächsten Jahr könne die Elodea aber erneut zum Problem werden.