Eiszeit und kein Ende: Mit den Schneehügeln wächst der Ärger vieler Fußgänger und Autofahrer über den USB. Aber der Umweltservice verheißt Besserung. Der Winterdienst wird auf die Zufahrtsstraßen ausgedehnt.
„Können Sie mir aus der Matsche helfen?“ Spätestens nach der weißen Weihnacht mögen die meisten Bochumer Schnee und Eis nicht mehr sehen. Autofahrer, Fußgänger, Bus- und Bahnfahrgäste sind gleichermaßen genervt. Auf den Nebenstraßen herrschen teils katastrophale Zustände.
Zwar hat der Umweltservice Bochum (USB) die Hauptstraßen halbwegs geräumt. Doch wo der USB nicht im Einsatz war, haben die Schneemassen die Fahr- in Rutschbahnen verwandelt. Autofahrer müssen sich einen Weg durch vereiste Loipen bahnen. Gehwege werden von den Anwohnern von früh bis spät freigeschaufelt. Doch wer die Fahrbahn passieren will, versinkt im Schnee am Straßenrand. Tausende Parkplätze für Laternenparker sind blockiert.
USB verheißt Besserung
Mit den weißen Wällen wächst der Ärger über den USB. „Wir haben noch nicht ein Räumfahrzeug gesehen, obwohl genügend Zeit war, den Schnee von der Straße zu schieben“, zürnt nicht nur Ulrich Kegel am Kiefernweg.
Der USB verheißt Besserung. Zumindest stellenweise. Nach Stufe 1 (Hauptverkehrsstraßen) wurde die Räumstufe 2 gezündet. Heißt: Der Winterdienst wird auf die Zufahrtsstraßen ausgedehnt. Ob und wann endlich auch die Nebenstraßen entschärft werden, ist indes fraglich. „Überfrierende Nässe kann jederzeit dazu führen, dass wir auf die Hauptstraßen zurückkehren müssen“, kündigt USB-Sprecher Jörn Denhard an.
Kalt erwischt
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Zuverlässig seien die RäumKommandos am Morgen in der City im Einsatz. „Vor Geschäftsbeginn wird die Fußgängerzone von Eis und Schnee befreit“, erklärt Jörn Denhard. Eine spätere Reinigung sei allerdings nicht möglich. „Die Fahrzeuge brauchen ein gewisses Tempo. Das würde die Passanten gefährden.“ Die sind inzwischen mächtig sauer. „Meine Frau ist gehbehindert“, erzählt Hans Kortmann, der Gattin Ingrid mit ihrem Wägelchen mehrmals behilflich sein muss, „am Rathaus kommt man gar nicht durch, an der Sparkasse nur ganz schlecht.“ Von schlechtem Durchkommen berichten auch Winfried und Dorothea Kipka: „In der Innenstadt sind heute Morgen mehrere Leute auf vereisten Schneeanhäufungen ausgerutscht und hingefallen. Das ist nicht okay.“ Petra Hein von der Stadtparfümerie Pieper bringt’s auf den Punkt: „Welche Räumung??“
Bogestra klagt über blockierte Schienen
Derweil klagt die Bogestra über blockierte Schienen. Weil viele Parkstreifen durch aufgetürmten Schnee verengt sind, werden Autos auf oder (zu) dicht neben den Schienen abgestellt. Folge: Die Straßenbahnen kommen nicht vorbei; Verspätungen weiten sich aus; ein Falschparker sorgt dafür, dass Hunderte Fahrgäste warten müssen. Die Bogestra appelliert: „Vergewissern Sie sich, dass Ihr Wagen nicht in den Schienenbereich hineinragt.“ Sonst droht nicht nur der Abschleppwagen: „Auf die Falschparker kommen auch die Kosten für einen Busersatzverkehr zu.“
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