Bochum. .

Viele hatten auf weiße Weihnachten gehofft, aber was dann an Heiligabend an Schnee herunterkam, war dann selbst hartgesottenen Winterfans zu viel.

Von Heiligabend bis Sonntagmittag zählte die Bochumer Polizei 23 Unfälle im Stadtgebiet, drei Personen wurden leicht verletzt. „Der überwiegende Teil waren Blechschäden.“ Hinzu kamen in drei Fällen steckengebliebene Fahrzeuge und Einsätze wegen Schneeverwehungen. Wer nicht unbedingt fahren musste, ließ sein Auto stehen, so der Eindruck der Polizei. Doch die Hoffnung, die Verwandtenbesuche mit Bus und Bahn machen zu können, trog.

Die Busse der Bogestra hatten am 24. Dezember wie geplant ab 4 Uhr die Depots verlassen. „Um 8 Uhr mussten wir sie zurückholen“, erklärte Sprecher Christoph Kollmann: „Ich habe mir Weihnachten auch anders vorgestellt.“ Der Öffentlichkeitsmann hat am ersten Weihnachtstag selbst Hand angelegt und geholfen, bei der Linie 310 zwischen Bochum-Zentrum und Höntrop die Schienen freizuräumen.

Straßenbahnen mussten kapitulieren

Denn auch der überwiegende Teil der Straßenbahnen musste am 24. Dezember vor vereisten Schienenabschnitten kapitulieren. Ununterbrochen waren Mitarbeiter des so genannten Infrastruktur-Teams unterwegs und setzten teils Presslufthämmer ein, wo sich Eisstücke in den Schienen verkeilt hatten. Auch Bus- und Bahnfahrer halfen, die Wagen wieder flott zu bekommen, vielfach wurden die Leute aus dem Urlaub aktiviert. Die U35 war die einzige Linie, die ohne Unterbrechung verkehren konnte; nicht nur da, wo sie unterirdisch fuhr.

Am Samstag waren Busse wieder unterwegs, bei den Bahnen gab’s weiterhin Probleme: Für die 318 mussten in Gerthe (Nordbad) Ersatzbusse eingesetzt werden, die 310 hatte in Langendreer noch ihre Schwierigkeiten. Bei der 302 gab’s eine Lücke zwischen Wattenscheid und Bochum-Zentrum, in der die Bahnen nicht verkehren konnten, teils, weil durch Autos und Lkw zusätzlich Eis in die Schienen gedrückt worden war, wie Kollmann beschreibt, teils, weil Falschparker die Strecken blockiert hatten und abgeschleppt werden mussten, was zusätzlich zu Verzögerungen und Verspätungen führte. Auch am Sonntag war die Bogestra weiterhin damit beschäftigt, ihre Strecken freizuräumen.

Feuerwehr musste Eiszapfen entfernen

Die Feuerwehr registrierte keine vermehrten witterungsbedingten Krankentransporte. „Die Leute waren sehr vorsichtig, so dass wir kaum Stürze oder Brüche hatten.“ Dafür hatte der Rettungsdienst sehr viel zu tun mit Notfällen wie Herzinfarkten und Schlaganfällen. Häufig musste die Feuerwehr überdies ausrücken, um Eiszapfen zu entfernen und Hausfronten abzusperren, wo Gefahr drohte.

Der USB hatte seine Leute am Heiligabend um 3 Uhr aktiviert. 120 Leute waren im Einsatz mit 70 Fahrzeugen, die zunächst die Streustufe I bedienten (480 Kilometer Hauptdurchgangsstraßen und Autobahnzufahrten). Jeder von ihnen hatte eine Zehn-Stunden-Schicht. Barbara Winklmeier, Abteilungsleiterin Öffentlichkeitsarbeit: „Am ersten Weihnachtstag waren noch einmal 70 Mitarbeiter unterwegs, um sich dann auch in die Verbindungsstraßen vorzuarbeiten.“