Bochum. Ulrike Strajhar leitet seit dem 23. Mai die Goethe-Schule Bochum. Dass sie sich ausgerechnet für das Gymnasium entschieden hat, hat einen Grund.
„Ich habe große Lust auf die Goethe-Schule“, sagt Ulrike Strajhar. Die 54-Jährigen ist seit dem 23. Mai die neue Leiterin des Gymnasiums in der Innenstadt und folgt auf Peter Müller, der zu Beginn des Jahres in den Ruhestand gegangen ist.
Fast 25 Jahre hat Strajhar am Pestalozzi-Gymnasium in Herne unterrichtet, war dort seit 2018 stellvertretende Schulleiterin. „Schulleitung sein, macht mir unglaublich Spaß, weil der Beruf so vielfältig ist“, erklärt die Pädagogin.
„Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein!“: Leitbild überzeugt neue Leitung der Goethe-Schule
Vor einiger Zeit entscheidet sie sich, das sogenannte Eignungsfeststellungsverfahren zu durchlaufen, was notwendig ist, um eine Schule leiten zu dürfen. Als sie fertig ist, schaut sie: Wo gibt es freie Stellen? „Ich habe mir mehrere Schulen angeschaut, die aber nicht zu mir und meiner Idee von Schule und Miteinander passten“, erinnert sich Strajhar.
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Das war bei der Goethe-Schule in Bochum anders. Schon das Leitbild, das groß auf der Schulhomepage steht, habe sie überzeugt. „Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein!“, wohl eines der bekanntesten Zitate des Dichters Johann Wolfgang von Goethe.
„Eine Kombination aus guter gymnasialer Bildung und Menschlichkeit ist mir wichtig“, sagt Strajhar. „Ich möchte, dass die Schülerinnen und Schülern gerne kommen und ein gutes Gefühl haben. Das Gleiche gilt für das Kollegium. Niemand lernt oder lehrt gut, wenn es ihm nicht gut geht.“ Die Begabtenförderungen sei ihr wichtig, noch wichtiger sei es ihr aber, jedes Kind mitzunehmen.
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Ulrike Strajhar unterrichtet Mathe und Musik
Auch das Schulleben will die neue Leiterin gemeinschaftlich gestalten, gemeinsam mit Lehrkräften, Eltern und natürlich den Schülerinnen und Schülern. „Ich glaube, wenn man gemeinsam viel arbeitet und lernt, ist es ganz wichtig, bei Konzerten oder Feierlichkeiten diese Gemeinschaft zu erleben“, sagt sie und betont gleichzeitig: „Ich treffe hier auf ein wirklich gut funktionierendes System.“
Zur Person: Ulrike Strajhar
Ulrike Strajhar ist 54 Jahre alt und hat zwei Kinder. Sie lebt in der Nähe von Haltern.
Zuvor hat sie 25 Jahre an einem Gymnasium in Herne unterrichtet. Ihre Fächer sind Mathe und Musik.
Zu den Schwerpunkten der Goethe-Schule gehören das naturwissenschaftliche Profil und die Bläserklasse. Das passe gut, schließlich seien Strajhars Fächer Mathe und Musik. Sie selbst spiele Querflöte im Orchester. Die Lehrerin sagt zudem: „Ich mache leidenschaftlich gerne Mathe-Unterricht.“ Davon möchte sie auch die Schülerinnen und Schüler begeistern, mit kreativen Konzepten. An ihrer alten Schule zum Beispiel habe Strajhar den Fünftklässlern das Rechnen von Sachaufgaben anhand von Abenteuern beigebracht, die das Klassentier Archie erlebt hat.
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Eröffnung des Jahrgangsstufenhauses steht bevor
Die 54-Jährige freut sich auf das, was in den nächsten Monaten kommt, unter anderem die Eröffnung des Jahrgangsstufenhauses, das aktuell noch in den letzten Zügen der Sanierung steckt. Die Jahrgangsstufen fünf bis acht bekommen dort jeweils eine Etage, eigenständiges und selbstbestimmtes Lernen soll in offenen Räumen mit vielen Fenstern und viel Licht gefördert werden.
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Die Digitalisierung möchte die neue Schulleiterin zudem noch weiter voranbringen. Das klappe durch die neuen technischen Möglichkeiten im sanierten Gebäude. Zudem geht im kommenden Schuljahr ein iPad-Jahrgang an den Start.
Die kommenden Wochen bis zu Beginn der Sommerferien möchte die neue Schulleiterin nutzen, um die Goethe-Schule gut kennenzulernen. „Ich sauge von morgens bis abends neue Eindrücke auf. Das finde ich total spannend und mache ich gerne“, sagt sie. Auch das Kollegium will sie gut kennenlernen, mit jeder einzelnen der über 60 Lehrkräfte Gespräche führen. „Ich bin sehr herzlich begrüßt worden“, so Strajhar.