Bochum. Goethe-Schulleiter Peter Müller geht in den Ruhestand. Was ihm in Erinnerung bleibt und wie es an dem Gymnasium in Bochum nun weiter geht.
2017 hat sich Peter Müller dafür entschieden, noch einmal neu anzufangen. An der Goethe-Schule in Bochum hat er seine erste Stelle als Schulleiter angetreten – mit einigen Ideen im Gepäck. Nun, mehr als sechs Jahre später, geht er in Rente und sagt: „Es war genau die richtige Entscheidung.“
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Viele Jahre hat Müller am Pestalozzi-Gymnasium in Herne unterrichtet, war anschließend stellvertretender Leiter des Gymnasiums in Wanne-Eickel. „Mein Wunsch war, mehr bewegen zu können“, erzählte Müller damals im Interview mit der WAZ. Er entschied sich, Schulleiter zu werden und trat die Nachfolge von Anna Bucher an dem Gymnasium in der Bochumer Innenstadt an.
Schulleiter der Goethe-Schule spricht großes Lob für sein Kollegium aus
Zum 1. Februar startet nun offiziell der Ruhestand. „Ich gehe mit gemischten Gefühlen. Es fällt mir natürlich schwer, da ich sehr mit der Schule verbunden bin.“ Auch wenn er sich sehr auf seinen neuen Lebensabschnitt freue.
Sein Kollegium an der Goethe-Schule schätzt der 66-Jährige sehr. „Es ist sehr kollegial und schülerzugewandt.“ Auch die erweiterte Schulleitung um seine Stellvertreterin Anne Katrin Meyer sei sehr engagiert. Letztere übernimmt nun die kommissarische Leitung. Wer auf Müller folgt, ist noch unklar.
Eines seiner Ziele war es damals bei Amtsantritt, das internationale Profil der Goethe-Schule zu steigern. Müller selbst ist Englisch- und Geschichtslehrer, hat zwei Jahre in England gelebt. Eine Partnerschule in England und Irland zu finden, war sein großer Wunsch. „Leider kam Corona dazwischen.“ Weiterhin gebe es aber Austausche nach Tschechien, Spanien, Italien und in die USA.
Corona war die wohl größte Herausforderung
Generell: Corona war wohl die größte Herausforderung in Müllers Zeit an der Goethe-Schule. „Mit allem was dazu gehörte, auch mit den Folgen. Wir merken, dass die Kinder sehr viel im sozialen Bereich aufholen müssen.“ Die Schülerinnen und Schüler hätten sich verändert. Klar könne man nicht eins zu eins sagen, dass Corona die Ursache ist, doch der Eindruck bestehe. „Es ist gut, dass wir gelernt haben, wie wichtig Schulen sind und dass sie nicht wieder geschlossen werden.“
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Ein gutes habe die Pandemie aber gehabt. „Wir haben einen großen Schub bei der Digitalisierung gemacht.“ Der Unterricht würde nun deutlich digitaler gestaltet, zum kommenden Schuljahr gibt es erstmals einen iPad-Jahrgang.
Gebäude der Goethe-Schule wird saniert
Für die Zukunft wünscht Müller seiner Goethe-Schule, dass sie auf dem Weg bleibt, „auf dem sie jetzt ist und so weitermacht.“ Auch mit Blick auf die neuen Chancen, die sich durch den aktuellen Umbau bieten würden. Derzeit wird der ehemalige Neubau aus den 1960er Jahren kernsaniert, danach folgen Arbeiten im Hauptgebäude.
Und was hat Peter Müller vor, wenn er den Schuldienst an den Nagel hängt? „Ich will das auf mich zukommen lassen“, sagt er. Der 66-Jährige möchte sich sozial engagieren, bei der Tafel in Dortmund mitarbeiten. „Vielleicht werde ich auch mal den ein oder anderen VHS-Kurs geben oder machen.“ Kochen lernen, das würde er gerne im Ruhestand.
Abschiedsfeier am 29. Januar
Am Montag, 29. Januar, findet dann die Abschiedsfeier statt. Was geplant ist? „Das weiß ich nicht“, so Müller. Sicherlich würde der ein oder andere Schulleiter kommen, das Kollegium, Eltern- und Schülervertreter. Es wird Musik geben, auch der Schulzirkus hat einen kleinen Auftritt. Der Rest ist eine Überraschung.