Bochum. Eine neue Fußgängerquerung in Bochum-Laer ist jetzt in Betrieb, der Zugang zur dortigen Haltestelle aber bleibt zu. Die Bogestra nennt den Grund.

Die Bauarbeiter haben so richtig Gas gegeben beim Bau des neuen Fußgängerüberweges inklusive Ampel auf der Wittener Straße. Er soll die Menschen sicher zu einer Straßenbahn-Haltestelle führen, die seit vielen Monaten außer Betrieb ist. Jetzt ist die Fußgängerfurt fertig, aber die Haltestelle ist weiterhin dicht. Es gibt Probleme mit der Lieferung von Material.

Es geht um die Haltestelle „Laer-Mitte“, die mitten auf der Fahrbahn der Wittener Straße platziert ist. Seit dem vergangenen Juli ist sie stillgelegt. Damals wurde eine 60 Meter lange Fußgängerbrücke, die das Opelwerk mit dem Stadtteil Laer verband und auch den Zugang zur Haltestelle ermöglichte, abgerissen.

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Die Beseitigung der Brücke war ein weiterer wichtiger Schritt für den gewaltigen Umbau im Stadtteil zwischen Werner Hellweg auf der nordöstlichen Seite der Wittener Straße und ihrer südwestlichen Seite; dort, wo rund um die Suttner-Nobel-Allee auf dem Mark 51/7-Gelände mit vielen Wissenschaftsgebäuden wie zum Beispiel Zess und Think Tausende Arbeitsplätze entstehen. Mark 51/7 und das Laersche Gebiet sollen durch eine ebenerdige Querung enger, schöner, harmonischer und behindertengerechter miteinander verbunden werden. Der Haltestelle kommt deshalb eine große Bedeutung zu, auch wenn nur wenige Hundert Meter weiter mit den Haltestellen „Dannebaumstraße“ und „Mark 51/7“ weitere Möglichkeiten für den Zustieg in die Straßenbahn besteht.

Bogestra: „Wir wollen die Haltestelle so schnell wie möglich eröffnen“

Im vergangenen Januar hatten die Bauarbeiten für die neue Fußgängerfurt zu der Haltestelle Laer-Mitte begonnen. Diese ist jetzt zwar schon komplett fertig, die Ampelschaltung funktioniert auf Anforderung tadellos, aber die Straßenbahnen rauschen an der Haltestelle trotzdem weiterhin ohne Stopp durch. Wie die Bogestra mitteilt, müsse an der Haltestelle noch an Fahrleitungen gearbeitet werden. Es gebe Lieferverzögerungen, es fehle ein Mast, wie Unternehmenssprecher Christoph Kollmann auf Anfrage sagte. Wann das Material geliefert wird, kann er nicht sagen. Nur soviel: „Wir wollen die Haltestelle so schnell wie möglich eröffnen.“

Für die Autofahrer haben die Lieferprobleme nur Vorteile: Die neue Ampelanlage zeigt für sie fast den ganzen Tag nur Grün, weil fast kein Fußgänger die neue Fußgängerfurt benutzt. Schließlich sind ja auch noch nicht alle Bürogebäude auf Mark 51/7 in der Nähe der Haltestelle in Betrieb.

Haltestelle „Laer-Mitte“ sieht angeschmuddelt aus

Die Kosten für die neue Querung beliefen sich auf rund eine Million Euro. Gut möglich, dass noch einiges Geld zusätzlich für die Wiederherrichtung und Aufhübschung der Haltestelle hinzukommt, denn sie sieht relativ angeschmuddelt und unmodern aus. Auf einer ihrer Werbetafeln wird noch Reklame gemacht für das Heimspiel des VfL Bochum gegen den SC Freiburg am 10. März.

Auch Alte Wittener Straße wird neu gemacht

Auch die unmittelbar benachbarte Alte Wittener Straße in Laer zwischen der neuen Querung zur Wittener Straße und McDonald‘s wird in naher Zukunft komplett neu gestaltet.

Dort ist eine begrünte, autofreie Flaniermeile mit vielen Bäumen, Beeten und Sitzmöglichkeiten geplant.

Die Wittener Straße in diesem Bereich wird künftig ein- statt zweispurig sein. Die eine Spur ist dann allerdings mit 5,5 Meter Breite sehr komfortabel. Profitieren sollen durch den Wegfall einer Fahrspur der Rad- und der Fußgängerverkehr. Weil auch viel Grün hinzukommen wird, soll die Wittener Straße in Laer den Charakter einer Stadtstraße bekommen.

Im weiteren Verlauf dieses Jahres sollen an der Wittener Straße in Laer auch Bauarbeiten zur bergbaulichen Sicherung beginnen. Darauf folgen die Straßenbauarbeiten.