Bochum. Weil ein neuer Radweg gebaut wird, verlieren Anwohner ihren Parkplatz. Den Ärger darüber verstehen einige. Doch es gibt auch andere Reaktionen.

Der neue Radweg, der Wattenscheid mit der Bochumer Innenstadt verbinden soll, sorgt für gemischte Reaktionen. Nachdem sich einige Anwohner darüber beschwert haben, dass sie wegen des Radweges auf ihre Parkplätze verzichten müssen, hat es auch in den sozialen Medien einige Reaktionen gegeben.

Werner Schubert kann den Ärger der Anwohner nachvollziehen. Auf der Facebook-Seite der WAZ-Redaktion Bochum schreibt er: „Das ist wirklich ein bisschen breit so ein Radweg. Ist ja genauso breit wie eine Autospur. Als ich das gesehen habe, konnte ich es gar nicht glauben. Wo parken jetzt die Anwohner?“ Marco Busch hält den neuen Radweg von Wattenscheid in die Bochumer Innenstadt für „genauso lächerlich wie den Radweg auf dem Werner Hellweg“. Auch dort komme es wegen des neuen Streifens öfter zu Stau.

Oliver Dismer prophezeit ein Verkehrschaos: „Bin mal gespannt, wie man bei der Stadt reagiert, wenn das nächste Mal die A40 nach oder von Essen gesperrt ist und sich dann lange Staus bilden, weil das dort ja die gängigste Ausweichroute ist.“

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Bernd Ehmke meint: „Wird langsam Zeit, dass man wieder anfängt, sämtliche Radwege zurückzubauen. Die Nutzung ist extremst minimal.“ Anette Schäfer sieht das ähnlich: „Einfach lächerlich diese Fahrradspur und sowas von unnötig, als würden dort tagtäglich 100 Radfahrer lang fahren.“

Sie fordert, dass die Stadt lieber „für notwendige Sachen“ Geld ausgeben solle. Ralf Böhm dagegen hält zwei Spuren für den Auto-Verkehr für lächerlich. „Wann wurden die jemals benötigt?“ Sein Argument: Erst wenn es vernünftige und sichere Radwege gebe, nehme der Verkehr an der Stelle auch zu.

Radfahrer aus Bochum berichtet von Gewalt und Nötigung

Samuel Nowak berichtet indes von seinen ganz eigenen Erfahrungen als Radfahrer auf dem Weg in die Bochumer Innenstadt. „Ich bin über zehn Jahre von Höntrop über die Essener Straße zur Innenstadt gefahren. In dieser Zeit musste ich mir hunderte Gefährdungen, Nötigungen und Beschimpfungen von Autofahrern gefallen lassen, die mich mit Gewalt auf einen nicht vorhandenen Radweg drängen wollten.“ Er befürworte den Ausbau. „Auch wenn er für mich zu spät kommt.“

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Mit dem Kauf eines Autos erwebe man nicht gleichzeitig das Recht, vor der Haustür zu parken, schreibt Samuel Nowak weiter. Sein Vorschlag: Vielleicht kann man mit dem Hauseigentümer reden, ob er nicht ein paar Einstellplätze auf dem Grundstück erstellen kann. Daniel Deimel indes findet es „sehr begrüßenswert“, dass öffentliche Straßen nicht als private Stellfläche genutzt werden.

Und Jascha Beuttler schlägt vor, dass Parkplätze auf dem Grundstück gebaut werden könnten. „Oder man parkt 50 Meter weiter in der Nebenstraße. Wo ist das Problem? Es gibt kein Recht, vor der Haustür kostenfrei auf öffentlichen Grund zu parken.“
Und auch Marco Meyer ist sich sicher: „Für die vier Autos, die da ab und an gestanden haben, da wird sich doch bestimmt noch was finden.“

Er hofft, dass durch den Bau des Radweges „die Raserei auf der Straße ein Ende“ hat. „Auch wenn ich kein Fahrrad fahre, jetzt können Radfahrer wenigstens deutlich sicher ihren Weg nehmen.“

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