Bochum. Einen Schock hat die Ankündigung von Kaufland ausgelöst, im September seine Filiale im Ruhrpark zu schließen. Über die Nachfolge wird gerätselt.
Die Beschäftigten waren geschockt, die Kunden überrascht. Mit der Ankündigung, seine Filiale im Ruhrpark Bochum im September 2024 zu schließen, hat die Lebensmittelkette Kaufland vor einigen Monate für Verblüffung gesorgt. Nun rätseln nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darüber, was und wer auf den XXL-Supermarkt folgen wird.
Weitere Kaufland-Fillialen in der Umgebung schließen
Seit 2004/2005, als der damalige Eigentümer des Ruhrparks die 5000 Quadratmeter große, direkt vor dem Shoppingcenter gelegene Immobilie fertiggestellt hat, ist Kaufland dort vertreten. Nach bald 20 Jahren gibt es aber nun keine Perspektive mehr, der Mietvertrag läuft aus. Die „negative Geschäftsentwicklung“, wie Kaufland-Sprecher Dominik Knobloch im Juli 2023 gegenüber dieser Redaktion geäußert hat, mache eine Schließung notwendig. Mit jedem Mitarbeiter werde über eine Weiterbeschäftigung gesprochen.
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Derzeit betreibt Kaufland in Bochum noch fünf Märkte: neben dem Ruhrpark auch in Hofstede (Speicherstraße), Langendreer (Ümminger Straße) sowie in Wattenscheid (Gertrudiscenter und Ottostraße). Beschlossen ist bereits die Schließung weiterer Filialen in der Umgebung. So macht Kaufland im Recklinghäuser Palais Vest im Januar 2025 dicht, im März/April folgt dann die Filiale in Dortmund-Mengede.
Ruhrpark führt Gespräche mit potenziellen Nachmietern
Einen neuen Mieter hat der Ruhrpark offenbar noch nicht gefunden. Allerdings gibt sich Centermanager Lars Horn zuversichtlich. „Aktuell sind wir bezüglich einer künftigen Nachvermietung mit verschiedenen Parteien in Gesprächen. Die Fläche ist hochattraktiv am Eingang zum Ruhrpark und bietet Chancen in viele Richtungen, unter anderem auch mit Blick auf die Etablierung eines Flagship-Einzelhandelsformats.“ Zurzeit laufen Überlegungen, „was die beste Möglichkeit wäre“, so Horn.
In Händler- und Immobilienkreisen herrscht indes weiterhin Rätselraten. Gegenüber der WAZ zeigen sich Branchenkenner skeptisch, dass eine konkrete Nachfolge für Kaufland aktuell in Sicht sei. Auch Modehändler Andor Baltz, der im Ruhrpark ein Geschäft mit 3000 Quadratmetern Verkaufsfläche führt, sagt: „Ich habe darüber keinerlei Informationen.“ Leerstände wie in der Innenstadt gebe es inzwischen auch im Ruhrpark, so Baltz. „Sie werden nur besser kaschiert.“