Bochum. Das Nachwuchszentrum des VfL Bochum soll modernisiert werden. Bevor es losgeht, muss die rechtliche Grundlage geändert werden. Das ist geplant.
Am Talentwerk an der Hiltroper Straße bildet der VfL Bochum die Fußball-Stars von morgen aus. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, soll das Leistungszentrum für den Nachwuchs modernisiert werden. Doch das ist mit dem geltenden Planungsrecht für das Gelände so nicht realisierbar. Deshalb wurde jetzt ein neuer Bebauungsplan aufgestellt, um eine neue rechtliche Grundlage zu schaffen. Dann kann auch irgendwann mit der baulichen Umsetzung begonnen werden.
VfL Bochum: Wichtige Weiche für die Zukunft ist gestellt
Für die Stadt Bochum ist schon länger klar, dass die Ausstattung der Sportanlage und des Gebäudes an der Hiltroper Straße nicht mehr den modernen Anforderungen entspricht. „Das könnte irgendwann zu Lizenzproblemen führen“, heißt es aus dem Rathaus. Von daher will man so schnell es geht die Anlage auf den neuesten Stand bringen. Damit der VfL im Konzert der Großen auch weiterhin mitspielen kann.
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Deshalb soll z.B. das Vereinsgebäude südlich der Hiltroper Straße um das Doppelte erweitert werden. Weiter sind eine Traglufthalle und Plätze mit kleinen Stehplatztribünen geplant.
Nördlich der Hiltroper Straße gibt es andere Probleme. Die beiden Rasenplätze dort können von den VfL-Spielern kaum genutzt werden, weil sie sehr einfach angelegt wurden, ohne richtigen Unterbau und Entwässerung. Auch hier soll ein vernünftiger Platz mit kleiner Tribüne gebaut werden, dazu sind einige Kleinspielfelder geplant und ein Mehrzweckgebäude.
Schon in der jüngeren Vergangenheit hatten die VfL-Verantwortlichen immer wieder auf die Dringlichkeit hingewiesen, die Trainingsbedingungen zu verbessern. „Wir wollen uns professionalisieren, wir wollen weiterkommen, dürfen nicht stehenbleiben. Andere Vereine bleiben auch nicht stehen, sind in vielerlei Hinsicht schon weiter“, hatte Heiko Butscher als Gesamtleiter Sport im Talentwerk gesagt. „Wir hingegen haben kaum Platz, müssen uns mit acht Trainern in der Schiedsrichterkabine umziehen.“ Auch das Krafttraining habe man viele Jahre im Freien machen müssen. Inzwischen gibt es immerhin einen Kraftraum. Aber das soll nur ein Anfang sein.
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Ähnlich wie Butscher sieht es auch Dominik Horsch, der Leiter Strategie und Entwicklung im VfL-Talentwerk, der der WAZ gegenüber bereits sagte: „Wir wollen in der Ausbildung weiterhin zur Spitze gehören, wir wollen Qualität haben. Aber gleichzeitig sagen wir, wir wollen der VfL Bochum bleiben, wir verzichten auf Schnickschnack. Die Spieler sollen vernünftige Bedingungen haben, dass sie sich wohlfühlen, um optimale Leistungen bringen zu können.“ Um Whirlpools gehe es also nicht. Nur um Top-Voraussetzungen, um gut Fußball spielen zu können.
Noch aber gibt es viele Unabwägbarkeiten. Auch, weil noch keine konkrete Planung vorliegt. Erst mit dieser sei dann klar, ob man auch Privatgrund für die Erweiterung des Nachwuchsleistungszentrums erwerben müsse, so die Stadt. „Wir stehen da aber noch ganz am Anfang.“ Geänderte Verkehrsbelastungen und Emissionsauswirkungen sind laut Verwaltung ebenfalls im Bebauungsplanverfahren zu berücksichtigen. Wenn das Verkehrsgutachten vorliegt, werde auch feststehen, ob man weitere Parkplätze einplanen müsse. Und durch das Heranrücken an die Autobahn A43 werde eine Abstimmung mit der Bundesautobahngesellschaft erforderlich.
Politik gibt grünes Licht
Von der Politik wurde die angedachte Erweiterung und Modernisierung des VfL-Talentwerks an der Hiltroper Straße problemlos durchgewunken. Sowohl in der Bezirksvertretung Bochum Mitte als auch im Ausschuss für Planung und Grundstücke gab es einstimmige Beschlüsse.
Allerdings mit kleinen Einschränkungen. So wird die Verwaltung beauftragt, zu prüfen, wie denn ein sicherer Überweg über die Hiltroper Straße geschaffen werden kann. SPD und Grüne in der Bezirksvertretung plädieren zudem dafür, im nördlichen Bereich keine Kunstrasenplätze anzulegen. Auch äußerten einige Lokalpolitiker den Wunsch, die Spielfelder so zu markieren, dass man auf ihnen auch andere Sportarten ausüben kann. Diese Entscheidung, so die Stadt, obliege allerdings dem VfL.