Bochum. Gut möglich, dass Schauspielerin Sandra Hüller aus Bochum am Sonntag einen Oscar abräumt. Wir empfehlen sechs Filme mit ihr – und wo sie laufen.

Jetzt heißt es, Daumen drücken! Wenn am Sonntag, 10. März, im Dolby Theatre in Los Angeles die Oscars verliehen werden, ist das keine Preisverleihung wie jede andere. Ganz vorne mit dabei ist Sandra Hüller, die für ihre Rolle in „Anatomie eines Falls“ als beste Hauptdarstellerin nominiert ist. Dies gelang einer deutschen Schauspielerin zuletzt vor 86 Jahren. Ihr Drama „The Zone of Interest“ ist außerdem als bester Film nominiert. Nebenbei füllt sie regelmäßig im Schauspielhaus Bochum die Säle. Doch welche ihrer Filme sollte man unbedingt gesehen haben, um mitreden zu können? Wir haben eine kleine Übersicht.

„Requiem“ aus dem Jahr 2006 war Sandra Hüllers erster Kinofilm. Ihre packende Darstellungen einer jungen Frau, die glaubt, von Dämonen besessen zu sein, lässt bis heute frösteln.
„Requiem“ aus dem Jahr 2006 war Sandra Hüllers erster Kinofilm. Ihre packende Darstellungen einer jungen Frau, die glaubt, von Dämonen besessen zu sein, lässt bis heute frösteln. © picture-alliance/ dpa | dpa-Film X-Verleih

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Requiem (2006)

Sandra Hüllers erster Auftritt in einem Kinofilm stammt aus dem Jahr 2006 – und lässt bis heute frösteln. In „Requiem“ von Regisseur Hans-Christian Schmid spielt sie eine junge Frau, die aus ihrem streng gläubigen Elternhaus flieht, um in Tübingen zu studieren. Doch dort fängt ihr Leidensweg erst an: Sie hört Stimmen und glaubt, vom Teufel besessen zu sein. Den Kampf mit den inneren Dämonen und die Seelenqualen einer einsamen jungen Frau spielt Hüller grandios. Keine leichte Kost! Mit Imogen Kogge, Burghart Klaußner und Jens Harzer spielen gute Bekannte aus dem Schauspielhaus mit.

Zu sehen als Stream bis 2. September in der ARTE-Mediathek.

Mehr über Sandra Hüller

Die Tragikomödie „Toni Erdmann“ war Sandra Hüllers Durchbruch als Filmschauspielerin. Neben Peter Simonischek gelang ihr eine Glanzleistung.
Die Tragikomödie „Toni Erdmann“ war Sandra Hüllers Durchbruch als Filmschauspielerin. Neben Peter Simonischek gelang ihr eine Glanzleistung. © picture alliance / Komplizen Film/NFP/Komplizen Film/NFP marketing & distribution/dpa | Komplizen Film/NFP

Toni Erdmann (2016)

Ihren ersten großen Achtungserfolg fuhr Sandra Hüller im Jahr 2016 mit der Tragikomödie „Toni Erdmann“ ein. Der Film galt als Sensation bei den Filmfestspielen von Cannes und war für einen Oscar nominiert. So streng und kaltherzig wie selten zuvor spielt Hüller hier eine Karrierefrau, die von ihrem Vater, einem Alt-68er mit schwarzem Humor, gehörig aufs Korn genommen wird. Mit Perücke und Scherzgebiss ist Peter Simonischek als Vater Winfried ein Ereignis.

Zu sehen bis 30. April in der ARTE-Mediathek sowie auf Netflix.

In der Komödie „Fack ju Göhte 3“ spielte Sandra Hüller (links) neben Katja Riemann und Uschi Glas eine trinkfeste Lehrerin.
In der Komödie „Fack ju Göhte 3“ spielte Sandra Hüller (links) neben Katja Riemann und Uschi Glas eine trinkfeste Lehrerin. © picture alliance / Reiner Bajo/Constantin Film Verleih GmbH/dpa | Reiner Bajo

Fack ju Göhte 3 (2017)

Mit derben Späßen, einer Menge Pennälerhumor und wunderbaren Darstellern brachte es die „Fack ju Göhte“-Reihe zwischen 2013 und 2017 auf drei Erfolge an der Kinokasse. Neben Elyas M’Barek, Katja Riemann und Uschi Glas reiht sich im dritten Teil auch Sandra Hüller in die illustre Besetzungsliste ein – und zeigt eindrucksvoll, dass sie nicht nur Filmkunst kann, sondern auch im Popcorn-Fach gut aufgehoben ist. Ihre trinkfeste Lehrerin Biggi war für manche Lacher zu haben. Dennoch: Der erste Teil des Schülerschwanks bleibt unerreicht.

Zu sehen auf Netflix

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Der Tatortreiniger: Özgür (2016)

Die Fernsehserie „Der Tatortreiniger“ mit Bjarne Mädel als lustigem „Schotty“, der an Tatorten klar Schiff macht, genießt schon länger Kultstatus. Nicht wenigen Fans gilt die Folge „Özgür“ als ein Highlight der Reihe. Sandra Hüller spielt darin die hochschwangere Silke, die es sich in den Kopf gesetzt hat, ihren Sohn Özgür zu nennen. Zwischen den beiden entwickelt sich eine urkomische, aber auch nachdenklich stimmende Diskussion über Vorurteile, die Wahl des richtigen Vornamens und die möglichen Chancen im Leben.

Zu sehen auf Netflix

Anatomie eines Falls (2023)

Falls sie für diesen Film den Oscar bekommt: Er wäre verdient. In dem französischen Ehedrama „Anatomie eines Falls“ zeichnet Sandra Hüller das Porträt einer zwielichtigen Schriftstellerin, die für die Zuschauer nie so ganz zu fassen ist. Plötzlich liegt ihr Mann tot vor ihrer verschneiten Berghütte, ihr sehbehinderter Sohn findet die Leiche. Was genau passiert ist, wird zum Gegenstand eines irren Kriminalfalls mit Sandra Hüller in Topform.

Zu sehen im Capitol täglich um 15 und 18 Uhr (Montag nur 15 Uhr). Im Casablanca am Sonntag um 13 Uhr. Im Union am Montag um 17 und 20 Uhr. Im Kino Endstation (Bahnhof Langendreer) am Samstag um 17.30 Uhr, am Sonntag um 17.15 Uhr.

Der Film „The Zone of Interest“ mit Sandra Hüller und Christian Friedel läuft seit wenigen Tagen in den Kinos. Hier spielt Hüller die Frau des NS-Kommandanten Rudolf Höß.
Der Film „The Zone of Interest“ mit Sandra Hüller und Christian Friedel läuft seit wenigen Tagen in den Kinos. Hier spielt Hüller die Frau des NS-Kommandanten Rudolf Höß. © LEONINE | -

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The Zone of Interest (2023)

Auch „The Zone of Interest“ ist ein anspruchsvoller Film, der seine Zuschauer fordert. Hier erlebt man Hüller als Hedwig Höß, die Frau des NS-Kommandanten Rudolf Höß (gespielt von dem Düsseldorfer Theaterstar Christian Friedel). Während sich Hedwig um die Kinder und den Garten kümmert, schickt ihr Mann direkt nebenan auf der anderen Seite der Mauer im Vernichtungslager Auschwitz reihenweise Juden in den Tod. Man sieht sie nicht, sondern hört nur ein dumpfes Grollen, Schreie und Schüsse, während in Hedwigs familiärem Idyll alles weiter nach Plan läuft. Sie pflegt die Blumen, die Kinder planschen im Pool. Das sind Szenen, die man nicht mehr vergisst.

Zu sehen im Casablanca um 15.30, 17.45 und 20 Uhr, Fr./Sa. auch 22.15 Uhr. Im Union um 17.15 und 19.45 Uhr, Sa./So. auch 15 Uhr. Im UCI (Ruhrpark) um 17.25 Uhr, Do./Fr./Mo./Di/Mi. auch 21 Uhr, Sa./So. auch 20 Uhr. Im Kino Endstation ab 28. Februar um 20 Uhr.

Hier läuft die Oscar-Gala im TV

In der Nacht vom 10. auf den 11. März findet zum 96. Mal die Verleihung der Academy Awards in Los Angeles statt. Im Rennen um den Preis als beste Hauptdarstellerin ist Sandra Hüller (für „Anatomie eines Falls“) neben Emma Stone („Poor Things“), Annette Bening („Nyad“), Lily Gladstone („Killers of the Flower Moon“) und Carey Muligan („Maestro“).

Übertragen wird die Preisverleihung am Sonntag, 10. März, ab 23.25 Uhr auf ProSieben.