Bochum. Bestellen, erhitzen, genießen: Essen für die ganze Woche. Ein Lieferdienst in Bochum bietet Meal-Prep an. Was hinter dem neuen Konzept steckt
Seit 20 Jahren betreibt die Familie Kumar an der Poststraße die Pizzeria „Romantica“ – seit Kurzem wagen sich Inhaber Naresh Kumar (50) und sein Sohn Sanjay (28) an ein neues Konzept. Dabei setzen sie auf „Meal Prep“, kurz für Meal Preparation, was so viel bedeutet wie: das Vorbereiten von Essen. „Gr-eat“ haben sie ihren Lieferdienst genannt.
Das Konzept zielt auf das „Ghost-Kitchen“ Prinzip, welches in den USA schon weit verbreitet ist. Es wird kein extra Geschäft eröffnet, denn „das Hauptgeschäft ist schon da, die Pizzeria, die auch wie gewohnt weiterläuft“, erklärt Sohn Sanjay. Der Lieferservice für Meal-Prep Gerichte sei also ein „Add-On“ zum Hauptgeschäft. Die Gerichte werden in der Küche des Ladenlokals frisch zubereitet und von dort direkt an die Kunden geliefert.
Meal-Prep soll Mehrwert bieten
Der Lieferservice richte sich vor allem an Leute, denen die Zeit zum Kochen fehle, die sich aber dennoch gesund ernähren möchten, so Sanjay Kumar. Sie wollen ihren Kunden durch Meal-Prep einen Mehrwert bieten. Die Zeit, die man sonst zum Kochen oder Spülen brauche, könne so anders genutzt werden und man müsse so nicht auf ungesunde Alternativen zurückgreifen.
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Das bietet der neue Lieferservice „Gr-eat“ in Bochum
Zurzeit hat „Gr-eat“ 15 Gerichte im Sortiment, in Zukunft sollen noch weitere dazu kommen. Alle sind gluten- und laktosefrei. „Jedes Gericht ist anders. Uns war wichtig, dass es keine Standardgerichte sind, wir wollten etwas Neues ausprobieren“, sagt Kumar-Junior.
Da die Familie gebürtig aus Indien kommt, stehen natürlich auch indische Gerichte auf der Karte. Dazu zählt das „Chilli-Chicken“, welches bei den Kunden sehr beliebt sei. Basmatireis mit indischem Gewürzhähnchen, Paprika, Zwiebeln und einer hausgemachten Currysoße.
Auf der Homepage des Lieferdienstes stehen Boxen mit sechs, acht, zehn oder zwölf Gerichten zur Auswahl, umgerechnet kostet ein Gericht 8,50 Euro. Der Kunde kann sich für die Lieferung einen Wunschtermin aussuchen, ansonsten liefert „Gr-eat“ innerhalb von 24 Stunden. Das Essen kommt in wiederverwendbaren Mehrwegboxen, die sowohl für die Mikrowelle als auch für den Ofen geeignet sind.
Bochumer Gastronomen setzen auf frische Zutaten
Beim Kochen der Gerichte achtet Familie Kumar darauf, frische Zutaten zu verwenden. Sie benutzten keine Zusatzstoffe oder Geschmacksverstärker, erklärt der 28-Jährige. Deshalb könne man die Mahlzeiten auch so lange genießen. Bis zu fünf Tagen halten sich die Gerichte, vorausgesetzt sie werden kühl gelagert.
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Das brachte die Idee zur gesunden Alternative
Zum festen Kundenstamm der Pizzeria zählten schon jahrelang Großkunden wie der VfL Bochum. Dort seien aber besonders gesunde Gerichte beliebt gewesen. Also kam immer häufiger die Frage auf: „Was könnt ihr noch machen?“, erzählt Sanjay Kumar. Zuerst fing die Familie an, gesündere Varianten ihrer bisherigen Gerichte anzubieten. Sie ersetzten beispielsweise Weizenspaghetti durch rote Linsenspaghetti für die Sportler.
So reifte die Idee – sie wollten eine gesunde Alternative zu all dem Fast-Food bieten. Schon im Sommer 2023 fingen sie vereinzelt an, ihr Konzept umzusetzen und belieferten die ersten Bestandskunden. Seit Dezember 2023 bieten sie den Meal-Preap Lieferdienst ganz offiziell für jedermann an.
Das soll die Zukunft für den Lieferservice „Gr-eat“ bringen
In nächster Zeit möchten die Betreiber das System auch in anderen Städten zum Leben erwecken. Ziel ist eine Art Franchise-Unternehmen, dafür wollen sie mit ausgewählten Läden zusammenzuarbeiten. Das Angebot soll dabei in allen Städten gleich sein, damit der Kunde auf eine gewohnte Qualität vertrauen kann.
Mehr Infos und Speisekarte:gr-eat.de