Bochum. Über sieben Millionen Euro teurer als geplant wird ein Schul-Neubau in Bochum. Wie kann das sein? Die Stadt hat Erklärungs-Ansätze.
Die helle Fassade, die kantige Bauweise: Optisch fügt sich der Neubau, der neben der Feldsieper Grundschule und Gesamtschule Bochum-Mitte entstanden ist, bereits gut in das Gesamtbild in Hamme ein. Nur Kinder werden dort noch nicht unterrichtet. Aber das soll sich bald ändern.
Es gibt gute Nachrichten: „Der Neubau des Gebäudes wird im Januar 2024 bis auf Restleistungen abgeschlossen“, erklärt Kirsten Ilk, Sprecherin der Stadt Bochum, auf Nachfrage der WAZ.
- An vielen Schulen in Bochum wird gebaut. Teils werden zweistellige Millionensummen investiert. Wo die Arbeiten länger dauern als geplant. Eine Übersicht.
Bochum: Im Februar sollen die Möbel kommen
Die Möblierung erfolgt im Februar, die Fertigstellung der Außenanlagen im März, heißt es weiter. Dann soll auch das Schulgebäude offiziell eröffnet werden. „Die exakten Daten für den Umzug der Schule stehen noch nicht fest“, so Ilk. Doch allzu lange wird das vermutlich nicht mehr dauern.
Zurzeit teilt sich die Grundschule das Gebäude mit der Gesamtschule Mitte. Weil diese wächst und mehr Platz braucht, gleichzeitig auch Sanierungsbedarf besteht und Pausenzeiten kollidieren, hat die Stadt beschlossen, direkt nebenan ein Gebäude für die dreizügige Grundschule zu errichten. 300 bis 330 Schülerinnen und Schüler finden hier Platz.
Anfangs hieß es noch, dass der Neubau schon Anfang 2023 fertig sein soll. Das verzögerte sich jedoch weiter, zum Beispiel aufgrund von Lieferschwierigkeiten bei Baumaterial oder einer rechtlichen Auseinandersetzung mit dem ausführenden Rohbauunternehmer.
Bochumer Schul-Neubau bietet rund 4000 m² Fläche
Auch die Kosten waren anfangs niedriger angesetzt, lagen bei rund 12,3 Millionen Euro. Zwischenzeitlich rechnete die Stadt sogar mit 23 Millionen Euro. Nach derzeitigem Stand betragen sie wohl 19,9 Millionen Euro, so Sprecherin Ilk. Die Gründe für die Kostensteigerung seien unter anderen Maßnahmen für den Klimaschutz, ein separater Weg für die Grundschule und Bodenverbesserungen, so die Stadt Bochum im vergangenen Jahr.
4000 Quadratmeter Fläche soll das neue Schulgebäude haben und eine moderne „Clusterschule“ sein. Damit ist eine viel modernere und variablere Raumaufteilung gemeint als in der bisherigen „Flurschule“, in der die Klassenzimmer nur rechts und links angeordnet sind.
Nach der Baustelle ist vor der Baustelle
Die Schülerinnen und Schüler hätten künftig die Auswahl zwischen unterschiedlichen Lernbereichen und Ruhezonen, hieß es bereits beim Spatenstich. Die „Lernlandschaften“, wie die Stadt es formuliert, würden über einen Innenhof mit natürlichem Licht versorgt. So entstünden „großzügige Spiel- und Lernzonen und ein attraktives, förderndes Lernumfeld mit Lern-, Lebens-, Bewegungs- und Entfaltungsraum“. Dies ermögliche „ein zeitgerechtes, interaktives Lernen“.
Nach der einen Baustelle ist jedoch auch vor der anderen Baustelle, zumindest für die Gesamtschule Bochum-Mitte. Neben dem Standort an der Feldsieper Straße, wo die älteren Schülerinnen und Schüler unterrichtet werden, gibt es noch einen weiteren an der Gahlensche Straße.
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4,1 Millionen Euro für Sanierung von Gesamtschul-Gebäude
Der soll nun saniert werden, ein Start der Arbeiten ist aber erst nach Fertigstellung des neuen Grundschulgebäudes möglich, damit es ausreichend Platz für die Schülerinnen und Schüler gibt. Die Kosten für die Sanierung belaufen sich voraussichtlich auf 4,1 Millionen Euro. Fertig sein soll die Sanierung im Dezember 2025, heißt es im Bericht zum Bauprojektcontrolling der Stadt (Stand: Zweites Quartal 2023).