Bochum. An Heiligabend und Weihnachten wird es nicht schneien. 2010 war das anders, Bochumer konnten kaum zu Familienbesuchen fahren. Ein Rückblick.
Zehn Grad, leichter Regen: So hat sich das Wetter an Heiligabend im vergangenen Jahr präsentiert. Und auch in diesem Jahr sieht es in Bochum ähnlich aus. „An Heiligabend wird es mit zehn bis elf Grad für Dezember sehr mild“, berichtet Bochumer Fabian Ruhnau, der für „Kachelmannwetter“ arbeitet. Zudem werde es trüb und regnerisch, mit Wind müsse man zudem rechnen – auch wenn es nicht so stürmisch wird wie aktuell vor den Feiertagen.
Ähnlich werde das Wetter auch am ersten Weihnachtsfeiertag, am zweiten könnten es zwischenzeitlich auch mal Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke schaffen.
Auch im Sauerland wird es an Heiligabend nicht schneien
Ursache für die milden Temperaturen seien die westliche Wetterlage und Luftmassen, die aus Richtung des Atlantiks kommen. „Die Nächte bleiben ebenfalls frostfrei. Wer reisen oder zu Verwandten fahren möchte, muss nicht mit Glätte rechnen“, nennt Ruhnau zumindest eine gute Wetter-Nachricht.
Wer nun überlegt, eventuell ins Sauerland zu fahren, um da etwas Schnee zu sehen, den muss der Wetterexperte enttäuschen. Auch dort rechnet man zu Weihnachten mit Plus-Graden.
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- Wegen Sturmwarnung bleiben Weihnachtsmärkte in Duisburg und Essen dicht. In Bochum öffnen die Buden wie geplant. Eine Einschränkung gibt es.
In Bochum schneit es an Weihnachten alle 20 bis 25 Jahre
Mitte Dezember erklärte Ruhnau zum Thema „Weiße Weihnachten“ noch: „Gegen null geht die Wahrscheinlichkeit nicht.“ Allerdings: Die Chance, dass es Schnee gibt – der Wetterexperte spricht dabei von einer Schneehöhe von mindestens zwei Zentimeter – liege statistisch gesehen bei etwa zehn Prozent.
Alle 20 bis 25 Jahre schneie es in Bochum im Schnitt. Deutlich wahrscheinlicher als weiße seien also grüne Weihnachten. Ruhnau: „Ab2011 gab es keinen Schnee mehr zu Weihnachten.“ 2010 ist die Stadt hingegen im Schnee versunken, es gab eine Schneehöhe von mehr als 25 Zentimetern. „Viele sind so gar nicht zu den Verwandten gekommen.“ Es habe sich um das schneereichste Weihnachten seit den 1950er Jahren gehandelt.
Weihnachten 2010 gab es in Bochum ein großes Schnee-Chaos
Viele hatten damals auf weiße Weihnachten gehofft, aber was dann an Heiligabend an Schnee herunterkam, war selbst hartgesottenen Winterfans zu viel. 23 Unfälle zählte die Polizei an den drei Weihnachtstagen, drei Personen wurden verletzt. Schnee hatte auch Busse und Bahnen der Bogestra zeitweise lahmgelegt.
Das wird in diesem Jahr nicht passieren, zeigen auch die Prognosen des Portals „Preply“. Es hat sich mit dem Thema „Weiße Weihnachten“ beschäftigt und historische Daten zu 135 Städten in Deutschland ausgewertet. „Es ist, als ob der Schnee die Erinnerungen an vergangene Weihnachten wiederbelebt und die Vorstellungskraft der Menschen beflügelt. Die weiße Pracht erinnert an die Kindheit, an Schlittenfahrten im Park und das Bauen von Schneemännern im Garten“, heißt es von „Preply“.
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Die mit Abstand größte Wahrscheinlichkeit auf Schnee an allen drei Weihnachtstagen haben Familien, die die Feiertage im erzgebirgischen Oberwiesenthal verbringen. Basierend auf den Wetterdaten seit 1950 und statistischen Berechnungen liege die Chance bei 92 Prozent. Zudem: „Statistisch gesehen ist die Wahrscheinlichkeit, weiße Weihnachten zu feiern, nirgends so hoch wie im Freistaat Bayern“, so „Preply“.
Wahrscheinlichkeit liegt laut „Preply“ bei vier Prozent
Beim Blick auf die Wetterdaten für Nordrhein-Westfalen hingegen macht sich etwas Ernüchterung breit. Bei der Auflistung liegen die NRW-Städte ganz hinten, meist ist die Wahrscheinlichkeit demnach sogar unter zehn Prozent.
„In Bochum (...) wartet man (...) 24 Jahre, bis es beim Geschenkeauspacken vor dem Fenster wieder rieselt.“ Ähnlich sieht es in Gelsenkirchen, Herne und Witten aus. Die Wahrscheinlichkeit liegt den Berechnungen zufolge bei vier Prozent.
Städte wie Köln, Essen und Wuppertal erleben statistisch gesehen etwa alle 14 Jahre ein weißes Weihnachtsfest. In Krefeld hingegen schneit es durchschnittlich nur alle 72 Jahre. Zur Einordnung schreibt das Portal aber auch: „Die Prognose ist rein statistisch. Aktuelle Wetterprognosen wurden nicht berücksichtigt.“