Bochum. Sturmtief Zoltan hat die Feuerwehr Bochum auf Trab gehalten. Der Weihnachtsmarkt wurde geschlossen, ist nun aber wieder geöffnet.

Mehrere Stunden lang ist das Sturmtief Zoltan am Donnerstag über dem Ruhrgebiet gezogen. In Bochum wurden dabei im gesamten Stadtgebiet etliche Bäume umgestürzt. Einige von ihnen sind auf Häuser und Autos gefallen. „Menschen sind dabei aber nicht zu Schaden gekommen“, sagt Feuerwehr-Chef Simon Heußen am Morgen danach.

Zu 76 Sturmeinsätzen ist die Feuerwehr bis gegen 21 Uhr ausgerückt. Mehrfach lagen Bäume und Äste auf der Fahrbahn und in Oberleitungen. Umgestürzte Bäume beschädigten Häuser und Fahrzeuge. In der Hüller Straße kam es zu einem Verkehrsunfall, bei dem zwei Personen mit hydraulischem Rettungsgerät befreit werden mussten.

Die Folgen des Sturms sind auch am Tag danach zu erkennen – so wie hier am Nordwestufer des Kemnader Sees.
Die Folgen des Sturms sind auch am Tag danach zu erkennen – so wie hier am Nordwestufer des Kemnader Sees. © Bernd Kiesewetter | WAZ

Gegen 22 Uhr habe der Sturm und die Zahl der Einsätze dann deutlich abgenommen. Insgesamt waren 189 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr und Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz.

Der Weihnachtsmarkt in der Innenstadt wurde vorsorglich schon gegen 17 Uhr geschlossen. Schäden an den zahlreichen Buden und Verkaufsstände hat es nach jetzigem Stand der Dinge nicht gegeben. An diesem Freitag ist der Weihnachtsmarkt wieder geöffnet. Ob am Abend der Weihnachtsmann fliegen wird oder ob er aus Sicherheitsgründen wie schon tags zuvor am Boden bleibt, will die Bochum Marketinggesellschaft als Veranstalterin im Laufe des Tages entscheiden.

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Mindestens zweimal täglich ist Falko Traber auch 2023 als Fliegender Weihnachtsmann hoch über dem Dr.-Ruer-Platz unterwegs. Wegen des Sturms ist er am 21. Dezember allerdings nicht geflogen.
Mindestens zweimal täglich ist Falko Traber auch 2023 als Fliegender Weihnachtsmann hoch über dem Dr.-Ruer-Platz unterwegs. Wegen des Sturms ist er am 21. Dezember allerdings nicht geflogen. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Am späten Donnerstagnachmittag gingen die ersten Meldungen über Sturmschäden bei der Feuerwehr ein. „Betroffen ist das ganze Stadtgebiet“, so ein Sprecher. Vor allem aber in Wattenscheid habe es vermehrt Einsätze gegeben. Geholfen habe es, dass nicht alle Notrufe gleichzeitig eingegangen seien und sich die Einsätze über den Abend verteilt haben.

Feuerwehr zersägt Bäume und räumt sie zur Seite

Am frühen Donnerstagabend hatte die Feuerwehr immer Anrufe erreicht, bei denen es um sturmbedingte Schäden ging. „Wir hatten sicher schon mehr als 20 Einsätze“, hieß es gegen 17.45 Uhr in der Leitstelle in Werne. Im Einsatz waren mehr als 40 Personen der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr Bochum. Gerufen wurde sie u.a. in die Hollandstraße nach Wattenscheid. Dort ist ein großer Baum umgekippt. Er wurde ebenso wie viele andere umgestürzte Bäume an anderen Stelle in Stück gesägt und zur Seite geräumt. An anderen, weniger kritischen Stellen wurden die Bäume zunächst mit Flatterband gesichert.

An mehreren Stellen im Bochumer Stadtgebiet stürzten Bäume um.
An mehreren Stellen im Bochumer Stadtgebiet stürzten Bäume um. © Feuerwehr Bochum | Michael Hatwig

Der Weihnachtsmarkt in der Innenstadt von Bochum bleibt am Donnerstagabend geschlossen – „wegen der sich im Laufe des Tages weiter verschlechternden Wetterlage und der für den Abend angekündigten Sturmböen“, so der Veranstalter Bochum Marketing. Das geschehe zum Schutz der Händlerinnen und Händler sowie der Besucherinnen und Besucher. Die Bochum Marketing GmbH als Veranstalter beobachtet nach eigenen Angaben auch in den nächsten beiden Tagen die Wetterlage genauestens, um die Sicherheit für alle Beteiligten zu gewährleisten.

Weihnachtsmärkte in Bochum, Duisburg und Essen geschlossen

Während unter anderem Weihnachtsmärkte in Duisburg und Essen wegen der Sturmwarnung schon tagsüber geschlossen blieben, hat sich Bochum erst um 17 Uhr zu diesem Schritt entschlossen. Eine Einschränkung hatte es aber von vornherein gegeben: Der fliegende Weihnachtsmann wird - wie auch schon am Mittwochabend - nicht fliegen. „Wir haben uns die Lage gemeinsam angeschaut und nach aktueller Situation entschieden“, sagt Bochum-Marketing-Sprecher Christian Krumm.

Der Deutsche Wetterdienst hatte bis etwa 23 Uhr vor Sturmböen mit Geschwindigkeiten zwischen 70 und 85 km/h gewarnt. In Schauernähe sowie in exponierten Lagen müsse mit schweren Sturmböen bis 100 km/h gerechnet werden.

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