Bochum. Die öffentliche Toilette am Carl-von-Ossietzky-Platz in Bochum ist oft geschlossen. Für den Betreiber ist eine schnelle Lösung schwierig.

Die öffentliche Toilette am Carl-von-Ossietzky-Platz in Bochum-Langendreer ist seit Jahren immer wieder geschlossen. Für die Anwohnerin Brigitte Michels ist das ein besonderes Problem: „Ich muss die öffentliche Toilette in Anspruch nehmen“. Sie möchte, dass die Toilette wieder geöffnet wird.

Zum ersten Mal habe Michels den Kontakt zur Bezirksvertretung Ost im März 2022 aufgenommen. Im Juni vergangenen Jahres habe sie dann auch eine Antwort erhalten: Die Toilette werde betrieben von einer privaten Firma. Es handelt sich um die Firma Ströer, erläutert die Stadt Bochum. Die Bezirksvertretung habe laut Michels damals versichert, mit dem Betreiber in Kontakt zutreten und sich um eine Lösung zu bemühen.

Genau ein Jahr später im Juni 2023 habe die Bochumerin erneut Kontakt aufgenommen. Die Bezirksvertretung habe ihr erklärt, dass die Reparatur der Toilette zwischenzeitlich erfolgt war, jedoch nun wieder aufgrund Vandalismusschäden außer Betrieb sei. Eine neue Tür müsse her.

Auch für andere Familien und ältere Menschen sei dieser Zustand schade

Für die Rentnerin ein Problem, welches sie seit mehreren Jahren beschäftigt: „Ich kann mich in den letzten 8 Jahren nicht daran erinnern, dass diese Toilette benutzbar war. Gegenüber befindet sich ein Spielplatz; manche Mütter würden darüber freuen mit ihrem Kind diese Toilette benutzen zu können“, sagt sie.

Eine Harnwegserkrankung mache es ihr nicht leichter, sie sei deswegen noch einmal mehr auf die Nutzung von öffentlichen Toiletten angewiesen. Auch für andere nicht mehr so junge Menschen, solle wenigstens die Möglichkeit bestehen, Zugriff auf diese und andere öffentliche Toiletten zu haben.

Auch Eltern mit Kindern müssen zukünftig noch auf die Toilette verzichten.
Auch Eltern mit Kindern müssen zukünftig noch auf die Toilette verzichten. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Die Bochumerin sei vor allem enttäuscht von dem Betreiber der öffentlichen Toilette, wisse aber nicht, was sie tun könne. „Es ist sehr schade eine öffentliche Toilette zu betreiben, die dann immer geschlossen ist“, erzählt sie. Wie sie sagt, gebe es von der Firma mehrere baugleiche Toiletten in Bochum, die laut ihr genauso gehandhabt werden: „Allerdings ist die Toilette am Carl-von-Ossietzky-Platz immer nur kurz in Betrieb und wird dann wieder beschädigt. Und die Beschädigungen haben größere Ausmaße als bei den anderen Toiletten“.

Firma Ströer äußert sich – und kümmert sich um die WC-Anlage

Auf Anfrage der Redaktion erläutert Stadt-Sprecher Peter van Dyk, dass der Betreiber Ströer und die Stadt Bochum eine Abmachung ausgemacht haben: Ströer darf Werbetafeln in der Stadt aufstellen, solle dafür aber öffentliche Toiletten in der Nähe betreiben. Aus diesem Grund habe die Stadt keinen weiteren Einfluss auf die Toiletten, die von der Firma zur Verfügung gestellt werden. Davon gebe es in Bochum insgesamt vier, sagt Ströer-Sprecher Marc Sausen.

Wie Sausen erläutert sei das Problem, dass die öffentliche Toilette bereits 20 Jahre alt ist. Die Ersatzteile seien dementsprechend besonders schwer lieferbar. In einer heutzutage wissenschaftlichen Situation in der wir es mit einer Mangellage von Ersatzteilen zutun haben, wie der Unternehmenssprecher sagt, sei es noch schwerer, schnell die älteren Ersatzteile für die Toilette zu bekommen. Die Ersatzteile seien schon vor längerer Zeit beauftragt worden. Der Sprecher verspricht schnellstmögliche Reparatur.