Bochum-Wiemelhausen. Schiller-Schüler aus Bochum haben ihre Toiletten selbst neu gestaltet. Das Design ist ungewöhnlich, die Idee soll gegen Vandalismus helfen.

Blaue, gelbe oder rosa Wandfarbe, Sticker mit der Aufschrift „Princess“ oder bunten Tieren: Wer die Toiletten der Schiller-Schule in Bochum betritt, sieht Ungewöhnliches. Was hier außerdem fehlt: die kleinen und größeren Kritzeleien, man so häufig auf Schulklos findet. Dahinter steckt eine Idee und die Hoffnung, dass Vandalismus hier fernbleiben wird.

„Wir wollten, dass die Toiletten künftig so behandelt werden, dass sie schön bleiben“, berichtet Eike Völker, stellvertretender Leiter des Gymnasiums, das sich am Waldring befindet. Auf seine Idee folgten ein Aufruf und eine Auftaktveranstaltung. Rund 50 Schülerinnen und Schüler erklärten sich bereit, mitzumachen. Unterstützung gab es zudem von vier Lehrkräften und von den Eltern.

Schiller-Schüler in Bochum gestalten Toiletten selbst: Hilft das gegen Vandalismus?

Gemeinsam hat sich die Gruppe um die optische Gestaltung der Jungen- und Mädchentoilette gekümmert. „Die Räume sind wirklich toll gelungen“, berichtet Völker. Die Optik ist tatsächlich sehr unterschiedlich: Während bei den Herren große bunte Sticker in Graffiti-Optik oder Bilder hängen, fallen bei den Damen vor allem die vielen verschiedenen Farben auf, die in sich trotzdem stimmig wirken.

Unter anderem diese Schülerinnen und Schüler sowie Kunstlehrer Jorrit König waren an der Umgestaltung beteiligt.
Unter anderem diese Schülerinnen und Schüler sowie Kunstlehrer Jorrit König waren an der Umgestaltung beteiligt. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Ende Mai sind die neuen Schultoiletten dann eingeweiht worden. „Wenn Schülerinnen und Schüler etwas selbst gestalten, hat das eine große Sogwirkung“, erklärt Völker seine Überlegung. Denn so würde Eigeninteresse erzeugt, die Toiletten auch dauerhaft sauberzuhalten und auf Vandalismus zu verzichten.

Doch klappt das in der Praxis? Bei den Mädchen spricht der stellvertretende Schulleiter von einem „vollen Erfolg“. Bei den Jungs hingegen habe es zwischenzeitlich Schmierereien gegeben. Diese seien direkt entfernt worden, damit es nicht zu Nachahmern kommt. Völker: „Bei den Jungstoiletten nutzen wir derzeit eine Schlüsselausgabe.“ Er zeugt sich zuversichtlich, dass man es künftig auch auf den Herrentoiletten schafft, dass diese sauber bleiben. Und: Auch hier sie die Situation schon deutlich besser als vor der Umgestaltung.

So sehen die Mädchentoiletten von innen aus.
So sehen die Mädchentoiletten von innen aus. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener