Bochum-Nord. Bürger fordert, Absperrungen an Grünanlagen zu entfernen. Stadt Bochum betont: Sicherheit der Fußgänger hat Priorität vor schnellen E-Bikes.

Die Stadt Bochum hat zahlreiche Zugänge zu Grünanlagen und Parks verengt, damit keine Fahrzeuge hineinfahren können. Mehr Platz für Radfahrer, Rollator- und Rollstuhlfahrer fordert nun Marek Nierychlo per Bürgerantrag und regt an, Wegsperren im Bezirk Nord zu entfernen. Er kritisiert, dass Radfahrer an diesen Stellen absteigen und schieben müssten, statt hindurchfahren zu können.

Adriana Haberer vom Umwelt- und Grünflächenamt: „Zwar sind viele Sperren heute nicht mehr zeitgemäß; dennoch hat der Schutz von Fußgängerinnen und Fußgängern weiterhin Priorität. Sonst kann es zu Konfliktsituationen mit Radfahrern kommen, die auf schnellen E-Bikes unterwegs sind.“

Stadt Bochum: Absperrungen sollen auch Radfahrer abbremsen

Dabei sollen solche Absperrungen nicht nur die Durchfahrt mit einem Kraftfahrzeug verhindern. Sie wurden in der Vergangenheit auch oftmals an Stellen eingebaut, um den Fußverkehr oder Radfahrer abzubremsen, etwa im Übergang vom Park oder auch vom Gehweg zur Straße.

Der Platz zwischen den Sperren reiche aus für Spaziergänger mit Kinderwagen, Rollator und Rollstuhl, so die Verwaltung. Überdies dürften Grünanlagen nicht befahren werden, es sei denn, die Wege seien ausdrücklich für Fußgänger und Radfahrer ausgeschildert.

Marek Nierychlo, selbst aktiv in der Fahrradszene, zählt auf, wo nach seiner Meinung die Wegsperren beseitigt werden sollten: auf dem Weg von der Hans-Sachs-Straße bis zum Volkspark Gerthe mit dem Spielplatz „Auf der Panne“, am Spielplatz „Castroper Hellweg“ sowie am Zugang zum Hiltroper Park an der Kreuzung Dreihügelstraße, Karl-Ernst-Straße, Hiltroper Busch, Am Krähennocken.

Einige Durchgänge sind bereits geöffnet

Die Verwaltung hat alle Vorschläge unter die Lupe genommen, wird aber nicht alle umsetzen. Ergebnis der Prüfungen: Im Hiltroper Parrk soll aus Richtung Karl-Ernst-Straße kommend der rechte Flügel der Wegesperre entfernt werden. Dadurch entsteht eine komfortable Durchgangsbreite ohne Verschwenkung. Um ein seitliches Umfahren zu verhindern, wird im Randstreifen ein Natursteinblock ausgelegt.

Die Wegesperren am Bövinghauser Hellweg sind schon heute geöffnet.
Die Wegesperren am Bövinghauser Hellweg sind schon heute geöffnet. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Die Absperrung am Hochbunker, Hans-Sachs-Straße 3, zur Grünanlage ist dauerhaft geöffnet. Bei Bedarf könnte sie entfernt und durch Absperrpfosten ersetzt werden. Gleiches gilt für den Zugang Bövinghauser Hellweg. Am Standort Auf der Panne ragen zwei Bügel in den Weg hinein mit einer Durchgangsbreite von 1,25 bis 1,50 Meter. Diese Wegesperre wird entfernt und durch einen Absperrpfosten ersetzt.

Noch weniger Bewegungsfreiheit lässt die Absperrung an der Mengeder Straße (70 cm bis 1,17 Meter). Auch sie soll entfernt werden zugunsten einiger Poller.

Schutz für ein Wohngebäude und den Spielplatz

An der Gerther Landwehr gibt es nah beieinander zwei Wegesperren; die Verwaltung vermutet, dass damit der Zugang zum Haus Nr. 11 oder zum Spielplatz verhindert werden soll. Ganz abgebaut werden sie also nicht.

Der Zugang soll etwas verbreitert werden auf 1,25 Meter, dennoch wird ein dichtes Vorbeifahren an der Grundstückseinfahrt zu Haus Nr. 11 vereitelt. Vor dem Spielplatz wird einer der Sperrbalken entfernt, der Zugang erweitert sich auf 1,50 Meter. Die Verwaltung ist der Auffassung, dass die Situation dadurch ausreichend verbessert wird und zugleich noch eine bremsende Funktion vor dem Spielplatz bestehen bleibt.