Bochum-Hofstede. Die Stadt Bochum folgt einem Bürgerantrag, die Absperrungen zum Emscherpark-Radweg zu beseitigen. Zugang mit Rollator und Rad ist bislang mühsam.
Die Stadt Bochum greift die Idee eines Bürgers auf, die Passanten mit Kinderwagen, Rollator und Rollstuhl – aber auch den Postzustellern – das Leben erleichtern soll.
Marek Nierychlo ist aufgefallen: An der Braunberger Straße gibt es zwei Zugänge zum Emscherpark-Radweg, die abgesperrt sind. Fußgängerinnen und Fußgänger können sich dort zwischen den Balken, die die Durchfahrt mit Kfz verhindern sollen, hindurchschlängeln. Mit Kinderwagen, Rollstuhl oder auch mit dem Fahrrad sei es nur mühselig möglich, diese Barrieren zu überwinden.
Postzusteller im Bochumer Stadtgebiet mit Lastenrädern unterwegs
Der Bochumer hebt zudem die Postzusteller hervor, die immer häufiger im Stadtgebiet auf zweispurigen Lastenrädern unterwegs seien, und Fahrräder mit ,Follow-me-Stange’, bei denen eine Demontage nötig sei. Diese Tandemkupplung koppelt ein handelsübliches Kinder- an das vorausfahrende Erwachsenenrad. „Ein großer Aufwand, um von der Braunsberger Straße zu dem Geh- und Radweg dahinter zu gelangen“, so Nierychlo. Die Wege seien zudem mit einem veralteten Verkehrszeichen als Gehwege ausgewiesen.
Nierychlo schlägt in seinem Bürgerantrag vor, die sogenannten Umlaufsperren zu entfernen und durch Poller zu ersetzen. Die Bezirksvertretung Bochum-Mitte wird darüber in ihrer ersten Sitzung nach der Sommerpause am 10. August entscheiden.
Weg für Radfahrer komfortabler machen
Im weiteren Verlauf wäre eine Umwidmung der Wege zu einem gemeinsamen Geh- und Radweg zu überdenken. Damit wäre der Radverkehr komfortabler, ohne das Rad zu schieben. Radfahrerinnen und Radfahrer kämen von der Fahrbahn der Braunsberger Straße bis zum Emscherpark-Radweg barrierefrei, sobald die Sperren entfernt wären.
Das Tiefbauamt greift die Idee auf und regt an, „die beiden Umlaufsperren jeweils zwischen den Gebäuden Braunsberger Straße 22/48 und 54/76 zu entfernen, damit Personen mit Kinderwagen, Rollatoren, Rollstühlen und Fahrrädern leichter passieren können“.
Die beiden Sperren stehen an Zugängen zum Grünzug entlang des Hofsteder Bachs. Hier verläuft die Route der Industriekultur per Rad, der Grünzug dient der Naherholung, zudem befindet sich dort ein Spielplatz.
Direkter Zugang zum Hallenfreibad Hofstede
Wenn man den Grünzug quert, hat man einen direkten Zugang zum Hallenfreibad Hofstede. „Bisher“, so die Verwaltung, „müssen die Sperren entweder aufwendig passiert werden, was nicht barrierefrei möglich ist. Oder Passanten müssen Umwege in Kauf nehmen, was der Idee einer nahmobilitätsfreundlichen Stadt der kurzen Wege widerspricht“.
Die beiden Sperren sollten nach Einschätzung des Tiefbauamtes zurückgebaut werden. Zwischen den Gebäuden 54/76 werde die Sperre durch einen Pfosten ersetzt, um die Durchfahrt für Kfz weiterhin zu verhindern. „So wird der Zuweg zum Grünzug und zum Hallenfreibad für breitere Gefährte wie Rollstühle, Rollatoren und Kinderwagen erheblich erleichtert.“ Auch mit Lastenrädern erreichten etwa Briefträger den Fuß- und Radweg leichter.
Dem Vorschlag des Bürgers, die Beschilderung zu ändern, will die Stadt ebenfalls aufgreifen: Beide Fußwege sollen außerdem den Hinweis „Radverkehr frei“ erhalten. Die Verbindungen zum Grünzug münden jeweils in einen Wendebereich der Braunsberger Straße und kreuzen dabei den Gehweg. Vom Grünzug kommend seien der Wendekreis und der Fußverkehr hier schlecht einsehbar. Der Fußverkehr soll daher auf den Wegen weiterhin Vorrang haben.