Bochum. An elf Schulen drohte das warme Mittagessen wegzufallen. Zwei Wochen vor Ferienende gibt es zwar Lösungen, aber längst nicht für alle Schulen.
Noch zwei Wochen, dann beginnt das neue Schuljahr. Kurz vor den Ferien wurde bekannt: An elf Schulen droht das warme Mittagessen wegzufallen, für den Caterer „Stattküche Münster“ konnte kein Ersatz gefunden werden. Mittlerweile wurden vereinzelt Alternativen gefunden. Doch bei acht Schulen bleibt ungewiss, wie es künftig weitergeht, das teilt das Schulverwaltungsamt mit.
Weiterhin keine Lösung gibt es für die Graf-Engelbert-Schule, die Rupert-Neudeck-Sekundarschule, das Theodor-Körner-Gymnasium, die Willy-Brandt-Gesamtschule, die Nelson-Mandela-Sekundarschule, die Liselotte-Rauner-Schule, das Märkische Gymnasium und den Teilstandort der Gesamtschule Bochum-Mitte an der Gahlensche Straße 204b.
Acht Schulen in Bochum ohne Mittagessen: Stadt veröffentlicht neue Ausschreibungen
„Die Schulverwaltung versucht gemeinsam mit den Schulen mit Hochdruck, hier kurzfristig standortabhängige Interimslösungen zu erarbeiten“, heißt es. Eine neuerliche Ausschreibung solle so zeitnah wie möglich erfolgen, sodass vielleicht Mitte August schon Ergebnisse vorliegen könnten.
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Für die Schulen solle es jeweils einzelne Ausschreibungen geben. „Hierüber soll erreicht werden, dass sich auch ,kleinere’ und gegebenenfalls nur lokal tätige Anbieter bewerben“, so das Schulverwaltungsamt. Dass sich Anbieter nicht auf Ausschreibungen beworben hatten, habe vielfach mit fehlendem Personal zu tun gehabt. Deswegen sucht die Stadt nun auch nach Anbietern, die nur das Essen oder alternativ nur Personal stellen.
Zumindest für einzelne Schulstandorte gibt es Lösungen
Während die Zukunft für acht Schulen ungewiss ist, konnten in den vergangenen Wochen zumindest vereinzelt Lösungen gefunden werden. Am zweiten Standort der Gesamtschule Bochum-Mitte (Feldsieper Straße 94) habe der Evangelische Kirchenkreis Bochum angeboten, die Mittagsverpflegung zu übernehmen. Er ist Träger des Offenen Ganztags der benachbarten Grundschule und macht das über seinen Lieferanten „Apetito“ sowie das eigene Personal kurzfristig möglich.
Für das Lessing-Gymnasium sei eine Zusammenarbeit mit einem externen Betreiber geplant, der derzeit bereits für den Schulkiosk im Christophorus-Berufskolleg in Dortmund-Kley zuständig ist. Am Neuen Gymnasium prüfe der Förderverein als Betreiber des Schüler-Cafés die Möglichkeit, das Speisenangebot auszuweiten. An der Pestalozzi-Realschule checkt ebenfalls der Evangelische Kirchenkreis als Träger der Übermittagsbetreuung, ob eine Verpflegung durch die Mitarbeitenden möglich sei.
Mittagessen für Bochums Schulen: Kapazitäten fehlen
Bereits als klar war, dass der Vertrag mit dem Caterer „Stattküche Münster“ nicht verlängert werden kann, habe die Stadt nach anderen Lösungen gesucht, die Schulen mit warmem Mittagessen zu versorgen.
„Es wurde frühzeitig bei der ,St. Elisabeth Gruppe GmbH – Katholische Kliniken Rhein-Ruhr’, angefragt, ob eine Übernahme der Mittagsverpflegung der Schulen möglich wäre“, heißt es aus dem Schulverwaltungsamt. Eine neu gebaute Großküche würde allerdings nicht im Sommer 2023 eröffnen. Andere Küchen des Anbieters hätten keine ausreichenden Kapazitäten.
Auch eine am 25. Mai angefragte Unterstützung durch die SBO Senioreneinrichtungen sei kurzfristig nicht möglich, da die dafür erforderliche Infrastruktur ausgebaut werden müsste, so die Stadt weiter.
Auch weiteren Schulen drohte zuerst der Wegfall des Mittagessens. Es handelt sich um die Heinrich-Böll-Gesamtschule, die Maria-Sybilla-Merian-Gesamtschule und das Hellweg-Gymnasium (die Schulen teilen sich eine Mensa), die Erich-Kästner-Gesamtschule, die beiden Schulen im Schulzentrum Gerthe (Heinrich-von-Kleist-Gymnasium und Anne-Frank-Realschule) sowie die Hildegardis- und Schillerschule.
„Nach intensiven Bemühungen konnte erreicht werden, dass der bisherige Caterer, die ,Stattküche Münster’, sich bereit erklärt hat, die Mittagsverpflegung für die Schulstandorte weiterhin anzubieten. Die Verlängerung läuft bis zum 31. Januar 2024“, erklärt das Schulverwaltungsamt.
Akafö könnte Bochumer Schule mit Foodtruck aushelfen
Die Stadt Bochum sucht nun weiteren Lösungen für die Schulen, die in zwei Wochen ohne warmes Mittagessen dastehen: „Das Akafö Bochum hat die Bereitschaft signalisiert, einen Foodtruck – nach Möglichkeit an der Willy-Brandt-Gesamtschule – bereitzustellen“, nennt sie einen weiteren Ansatz.