Bochum. Bei Bochum Total gibt es einige aufsehenerregende Premieren. Sie reichen von Hauben als Getränke-Schutz bis zum ausrangierten Hubschrauber.
Ein unbedachter Augenblick – und Fieslinge träufeln K.-o.-Tropfen ins Getränk, so wie jüngst bei einem Roland-Kaiser-Konzert in Cottbus. Gefahr droht auch und gerade bei großen Festivals. Sandra und Lina Dilger sind sich deshalb sicher, in Bochum genau ihre Zielgruppe zu erreichen. Mit ihrem Getränke-Schutz zählen Mutter und Tochter zu den Neuzugängen bei Bochum Total.
Bochum Total: Hauben sollen Getränke schützen
„Safe Drinks“ heißt das erst vor wenigen Monaten gegründete Start-up der beiden Schwäbinnen. Hauben in verschiedenen Größen und Farben können über Gläser, Dosen und Flaschenhälse gestülpt werden. „Das bietet nicht nur Sicherheit vor K.o.-Tropfen, sondern jetzt im Sommer auch vor Insekten“, sagt Sandra Dilger. Ein bis fünf Euro kosten die Hauben, die zugleich als Haargummi zu verwenden sind. Die Geschäftsidee kommt gut an: Zufrieden zeigen sich Mutter und Tochter mit den Umsätzen auf ihrem ersten XXL-Festival.
360-Grad-Videos fangen das Festival-Geschehen ein
BO-Total-Premiere feiern auch Max Lehrl und Ali Chahrour. Ihr „360-Grad-Street-Boost“ erregt die Aufmerksamkeit vieler Besucher auf der Viktoriastraße. Bis zu fünf Personen stellen sich auf eine Plattform. Produziert wird ein 30-Sekunden-Video mit Rundumblick auf das kunterbunte Festival-Geschehen. Fünf Euro kostet der Spaß pro Person. Den Clip gibt’s als Link direkt aufs Handy. Mehr als 30 Videos wurden zum Auftakt am Donnerstag versendet. „Echt gut für den Start“, meinen die beiden Bochumer.
Ausrangierter Bundeswehr-Hubschrauber schmückt Cocktailbar
Auf einen geschäftlichen Höhenflug hofft wenige Meter weiter auch Mario Hegmann. Hingucker am Cocktailstand des Barmixers ist ein mächtiger schwarzer Hubschrauber. „Der stammt aus Bundeswehrbeständen, ist aber nicht mehr flugtauglich“, verrät Hegmann, der für ein Gastro-Unternehmen in Essen-Borbeck arbeitet.
Im Linienbus aus München werden Döner serviert
Gleich zwei außergewöhnliche Gefährte stechen auf dem Südring ins Auge. Gönül Marques postiert sich stolz vor ihrem zwölf Meter langen Linienbus, der vor nicht langer Zeit noch in München im öffentlichen Nahverkehr unterwegs war. „Wir haben den alten Bus gekauft und umgebaut“, erzählt die Essenerin. Entstanden ist ein schmucker „Foodbus“, in dem Döner-Spezialitäten zubereitet werden. „Bochum Total ist unser erster Einsatzort“, sagt Gönül Marques, die ihre Flotte alsbald ausbauen will: Zwei weitere Linienbusse sollen für den Tapas- und Crêpes-Verkauf umgerüstet werden.
Amerikanischer Linienbus feiert hochprozentige Bochum-Total-Premiere
Gut möglich, dass Manfred Retzer schon einmal als Fahrgast im „Foodbus“ unterwegs war. Der Mann ist Münchner – und erstmals als Händler bei Bochum Total dabei. Sein zwölf Meter langer original US-amerikanischer Schulbus dient als Cocktailbar. „Läuft prima“, konstatiert Retzer nach dem Aufgalopp auf dem Südring.
Werbung für Organspenden irritiert manche Besucher
Von vielen „erstaunten bis irritierten“ Blicken berichtet derweil Jennifer Steiner. Sie gehört zum Team der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZGA), das an einem Stand auf der Viktoriastraße über das Thema Organspende informiert. „Das erwarten viele bei einem solchen Festival nicht. Dabei ist es ein wichtiges Anliegen, gerade junge Menschen als Organspender zu gewinnen“, betont die BZGA-Truppe, die Info-Material und Spenderausweise verteilt und ein Glücksrad rotieren lässt.
Eine der Fragen lautet: Wie alt war die bisher älteste Organspenderin in Deutschland? Antwort: 98 Jahre. Sie spendete eine noch durchaus taugliche Leber. Womit wiederum der Bogen zu Bochum Total geschlagen wäre...
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