Bochum. Durchfahrsperren, ein neues Schild und ein neuer Standort für die Erste-Hilfe-Stelle der Sanitäter: So wird Bochum Total 2023 abgesichert.

Marcus Gloria organisiert Bochum Total inzwischen seit fast 40 Jahren, sein kulturelles Baby ist seit den 80er-Jahren zum Großevent geworden. Jahr für Jahr wird das Sicherheitskonzept überprüft und angepasst. „Wir würden was falsch machen, wenn wir das nicht täten“, sagt Gloria vor dem Start des Innenstadtfestivals am Donnerstag (6. Juli). Es gebe 2023 keine verschärfte Sicherheitslage, aber die Bemühungen wüchsen mit der Zeit, „das ist auch gut so“.

Hundertprozentige Sicherheit könne es im Leben nicht geben, stellt Gloria klar. Mit all ihren Vorkehrungen wollten die Bochum-Total-Organisatoren im Zusammenspiel mit Stadt, Polizei, Feuerwehr und Sanitätern dafür sorgen, „dass die Gäste eine gute Zeit haben und in Ruhe und Frieden feiern können“ – und das, ohne dass sie sich eingesperrt fühlten.

Bochum Total: 25 Meter gelbe Fahrzeugsperren an sechs Sperrstellen

76 mobile Durchfahrsperren werden über das Veranstaltungsgelände verteilt. Die quaderförmigen Säcke, „Indutainer“ genannt, sind jeweils mit 1000 Litern Wasser gefüllt und hätten sich als Teil des Terrorsperrenkonzepts bewährt, erzählt der Festivalchef. Wo immer möglich, berichtet Gloria, werde das Wasser nach Festivalende zum Bewässern der Bäume und Pflanzen in der Nähe genutzt.

„Indutainer“ heißen die quaderförmigen Säcke, die jeweils mit 1000 Litern Wasser gefüllt sind. 76 Stück der Durchfahrsperren sind über das Bochum-Total-Gelände verteilt.
„Indutainer“ heißen die quaderförmigen Säcke, die jeweils mit 1000 Litern Wasser gefüllt sind. 76 Stück der Durchfahrsperren sind über das Bochum-Total-Gelände verteilt. © WAZ | Sarah Kähler

Das Festivalgelände wird darüber hinaus durch rund 25 Meter „Mifram“-Module an sechs Sperrstellen gesichert: Die gelben, mobilen Fahrzeugsperren kommen beispielsweise auch während des Weihnachtsmarktes auf dem Boulevard zum Einsatz.

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Sanitäter haben neuen Standort am Musikforum

Der Vorfall im vergangenen Jahr, bei dem ein Autofahrer aus Wuppertal in der Neustraße Menschen angefahren hat, sei beim Blick aufs Sicherheitskonzept auch noch einmal betrachtet worden. Marcus Gloria bleibt bei seiner Einschätzung: „Die Abwehrmaßnahmen haben funktioniert.“ Der Vorgang habe sich außerhalb des Veranstaltungsgeländes abgespielt, der ortsunkundige Autofahrer sich offensichtlich nach dem Verlassen des Parkhauses an der Kreuzstraße verfahren. Ein neues Schild an der Ausfahrt soll 2023 die Verkehrssituation eindeutiger machen.

Was gibt’s sonst Neues? Der Husemannplatz ist bekanntermaßen aktuell eine Großbaustelle; hier hatten in den Vorjahren die Sanitätskräfte immer ihre Unfallhilfsstelle (UHS) aufgebaut. Jetzt wird diese im Ostflügel des Musikzentrums eingerichtet, drumherum stehen die Krankenwagen parat. „Sehr viel zentraler“ auf dem Veranstaltungsgelände sei die Erste-Hilfe-Stelle dadurch, sagt Gloria. Wenn sich der Standort bewähre, sei das vielleicht auch eine Lösung für die Zukunft.

Sowohl im Hauptbahnhof als auch auf dem Bochum-Total-Gelände gilt über das Wochenende ein Waffenverbot. Dieses beziehe sich auf Schuss- und Stichwaffen sowie auf Messer aller Arten. Verstöße dagegen würden „konsequent verfolgt“, kündigt die Polizei an