Bochum. Der Pop-up-Radweg an der Wittener Straße ist abgebaut worden. Das Fahrradbündnis Radwende spricht von „Wiedereinrichtung einer Gefahrenstelle“.

Der Pop-up-Radweg auf der Wittener Straße in Bochum zwischen Nordstraße und Lohring ist jetzt Geschichte. Am Dienstagvormittag wurden die gelben Markierungen auf der Fahrbahn abgeflämmt und die Warnbaken eingesammelt, die den Kraftverkehr von dem Radweg getrennt hatten.

Jetzt stehen dem Kraftverkehr wieder zwei Fahrspuren zur Verfügung. Seit Mitte Mai hatte er die rechte Spur an den Radverkehr abgeben müssen. Grund war eine Gefahrenstelle auf dem kombinierten Rad-/Gehweg: Im August war an einer besonders tückischen Engstelle ein Radfahrer (14) auf die Fahrbahn gestürzt; er wäre fast überrollt worden.

Bis auf Weiteres gilt jetzt wieder die alte Verkehrsführung: Radfahrer und Fußgänger müssen sich den schmalen Gehweg teilen. Das Fahrradbündnis „Radwende Bochum“ spricht von einer „Wiedereinrichtung der Gefahrenstelle“ und einem „Rückschritt für die Verkehrswende“.

Die Gefahrenstelle an der Wittener Straße in Bochum: Radfahrende müssen sich an dieser Engstelle den Weg mit Fußgängern teilen. Wer hier verunglückt, droht vor ein fahrendes Auto zu fallen. Vor Hausnummer 101 (Foto) gibt es streng genommen gar keinen Gehweg mehr, weil alles rot für die Radfahrer gepflastert ist.
Die Gefahrenstelle an der Wittener Straße in Bochum: Radfahrende müssen sich an dieser Engstelle den Weg mit Fußgängern teilen. Wer hier verunglückt, droht vor ein fahrendes Auto zu fallen. Vor Hausnummer 101 (Foto) gibt es streng genommen gar keinen Gehweg mehr, weil alles rot für die Radfahrer gepflastert ist. © Bernd Kiesewetter

Radwende-Sprecher Karl-Heinz Hüsing sagte der WAZ über das schnelle Ende des Pop-up-Radwegs: „So schlecht, wie das geplant war, wundert es mich nicht, dass es zu Problemen gekommen ist.“ Durch den Radweg kam es immer wieder zu Autostaus, deshalb mussten vereinzelt Rettungswagen auf die Gegenfahrbahn ausweichen, um keine wertvolle Zeit zu verlieren.

Radwende Bochum hält Rückkehr zum vorherigen Zustand für falsch

Die Radwende fragt sich, warum der Pop-up-Radweg nicht schon ein paar Meter früher, in Höhe der Überquerung der Springorumtrasse, angefangen hat. Mit dieser Maßnahme wäre es für Rettungsfahrzeuge aufgrund der baulichen Verhältnisse problemlos möglich gewesen, über den Radweg auf der rechten Spur den Stau passieren zu können. Die Stadt zeige einen Mangel an konstruktivem Gestaltungswillen.

Die Radwende hält die jetzige Rückkehr zum vorherigen Zustand für total falsch. „Die einzige Möglichkeit ist, dass Radfahrende im Mischverkehr fahren, auf der rechten Spur“, sagt Hüsing. Und es sollte dort Tempo 30 eingerichtet werden.