Bochum-Ost. Als familienunfreundlich bezeichnen SPD und Grüne im Bochumer Osten die neuen Eintrittspreise in Schwimmbäder. Was die Parteien nun fordern.
Die Wasserwelten Bochum haben als Betreiber der städtischen Schwimmbäder zum 1. April die Preise für das Schwimmen und Saunieren in Bochum erhöht. SPD und Grüne im Bochumer Osten kritisieren die Preissteigerung als familienunfreundlich. Einige Nutzer der Bäder und Saunen würden benachteiligt. Die Koalition in der Bezirksvertretung Ost hat nun eine klare Forderung.
Schwimmen in Bochum: Weiter Kritik an gestiegenen Preisen
Was auf den ersten Blick erträglich erscheine, entpuppe sich bei näherem Hinsehen „als eine völlige Umstrukturierung der bisherigen Preisgestaltung und damit um eine zum Teil eklatante Preiserhöhung, die für viele kaum zu verkraften scheint“, heißt es in einer Anregung von SPD und Grünen, der in der Bezirksvertretung Ost parteiübergreifend gefolgt wurde. Konkret wird Folgendes bemängelt: „Die bisherigen Ein- und Zwei-Stundentarife fallen ganz weg und man kann nur noch Tageskarten erwerben. Also statt bisher 3 Euro bzw. 3,50 Euro fallen jetzt 5 Euro an. Hinzu kommt noch, dass die bisherigen ermäßigten Zehner- und 50er-Karten durch ein viel ungünstigeres Geldwertkartensystem ersetzt wird, bei dem sich die Preissteigerungen noch drastischer bemerkbar machen.“
Die Parteien um ihre Vorsitzenden Beate Scheffler (SPD) und Detlef Kühlborn (Grüne) befürchten, dass es aus sozial- und gesundheitspolitischer Sicht eventuell zu unerwünschten Folgewirkungen kommen könnte, weil für bestimmte Bevölkerungsgruppen das Schwimmen gerade angesichts der gegenwärtigen Inflationsraten kaum noch bezahlbar werde. „Wenn die Eintrittspreise so gestaltet sind, dass sie gerade für Familien mit Kindern unerschwinglich werden, fällt nicht nur ein Freizeitangebot weg. Es bedeutet auch, dass die Zahl der Kinder, die nicht schwimmen können, weiter steigen wird“, so Kühlborn.
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Vor diesem Hintergrund regen SPD und Grüne an, dass die Wasserwelten zu dem bisherigen Tarifsystem zurückkehren sollen. Speziell die Stundentarife und das Mehrkartensystem sollten beibehalten bleiben. Dabei sei eine moderate Preiserhöhung analog zu der bei den Tageskarten akzeptabel.
Die Wasserwelten wollen an ihrem neuen Tarifsystem festhalten. Es sei die erste Preisanpassung seit 2014 und „aufgrund der massiven Kostensteigerungen in den Bereichen Personal und Energie notwendig“, so Unternehmenssprecher Jascha Dröge. Das neue Tarifsystem sei auch weiterhin mit sozialverträglichen Angeboten ausgestaltet. Daher gebe es keine Preissteigerung für den ermäßigten Eintrittspreis. Im Zeitraum vom 1. Juli bis 31. Dezember 2023 könnten zudem die 50.000 Inhaber des Bochum-Passes die Bäder kostenlos besuchen. Zudem gebe es Früh- bzw. Spätschwimmer-Abonnements.