Bochum. Zukünftig müssen Bade- und Saunagäste in den Bochumer Wasserwelten tiefer in die Tasche greifen. Trotzdem zeigen die Bürger Verständnis.
Aktuell wird fast alles teurer und die steigenden Preise machen auch vor den Schwimmbädern in Bochum nicht halt. Die Wasserwelten heben mit Beginn des nächsten Monats an die Eintrittspreise an.
Neue Preise zum 1. April bei den Bochumer Wasserwelten
Zum 1. April wird es in den städtischen Schwimmbädern etwas teurer. Die Wasserwelten passen die Eintrittspreise für die Schwimmbäder und Saunen an. Vollzahler müssen ab April jetzt nicht mehr 4,50 Euro, sondern fünf Euro hinlegen. Die Saunatickets kosten künftig ebenfalls mehr. Die steigen von neun auf zwölf Euro.
Für Personen mit Preisermäßigungen verändert sich vorerst aber nichts. Jugendliche, Schwerbehinderte und Inhaber des Bochum Passes bleiben bei ihren gewohnten Preisen von drei Euro. Außerdem haben Kinder unter sechs Jahren weiterhin freien Eintritt.
Auch die Schwimmvereine, die in die Wasserwelten kommen, bleiben von den Preiserhöhungen unberührt. „Die Vereine betrifft die Erhöhung nicht, da bleibt auch alles gleich“, bestätigt Christian Seger, Sprecher der Wasserwelten, auf Anfrage. „Es ist auch nicht vorgesehen, dass die Preise für Vereine demnächst steigen sollen“, fügt er hinzu.
Wasserwelten Bochum: Gestiegen Kosten sind der Grund
Der Geschäftsführer der Wasserwelten Bochum, Marcus Müller, sagt dazu: „Die letzte Tarifanpassung ist im Jahr 2014 erfolgt. Seither verzeichnet der Bäderbetrieb hohe Kostensteigerungen.“ Gerade in den Bereichen Personal, Energie sowie Modernisierung und Instandhaltung der Bäder seien die Kosten angewachsen. Aus diesem Grund müssten die Wasserwelten die Preise leicht anheben.
Das aktuelle Tarifsystem von insgesamt 29 Einzel-, Zeit- und Mehrfachtarifen wird durch eine klare Tarifstruktur mit rabattfähigen Geldwertkarten und „Flatrates“ für Früh- und Spätschwimmer ersetzt.
Bochumer Bürger: „Erhöhungen blöd, aber verständlich“
Wie sehen das aber die, die davon direkt betroffen sind? Bei einer WAZ-Umfrage fielen die Reaktionen ziemlich ähnlich aus. Die Preiserhöhungen freuen niemanden, aber die meisten haben Verständnis für die neuen Preise. Dazu kommen die Befragten, die so oder so nicht ins Schwimmbad gehen würden und es ihnen schlichtweg egal sei.
„Natürlich sind Erhöhungen blöd, aber aktuell wird doch alles teurer. Deswegen wundert mich das nicht“, sagt eine Bürgerin, die nicht namentlich erwähnt werden wollte. Damit reiht sie sich in eine Meinung ein, die großflächig vertreten wird. Ein befragtes Bochumer Ehepaar macht sich da eher Sorgen um die Leute mit schwächeren Einkommen. „50 Cent sind zwar überschaubar, aber gerade für die, die jeden Euro umdrehen müssen, kann sich das hochrechnen“, merken sie an.
Auswärtiges Paar kann Reaktionen nachvollziehen
Für Ramona Künzel (31) und Tom Wuttig (31) aus Erfurt ist das wenig überraschend. Zwar sind die beiden nur auf Durchreise, aber passt die Erhöhung zu dem Bild, was sie aus ihrer Heimat kennen. „Preiserhöhungen gehören aktuell ja dazu. Bei uns in Erfurt liegt der Vollzahlerpreis auch schon bei sechs Euro“, sagt Künzel. „Uns betreffen zwar die Bochumer Preise nicht direkt, aber für die Einheimischen ist das wahrscheinlich nicht so schön. Gerade wo wirklich vieles teurer wird“, ergänzt Wuttig.