Bochum. Vor großen Aufgaben steht der neue und alte Vorsitzende der SPD Bochum Serdar Yüksel. Die Partei will Kräfte für die Europawahl 2024 bündeln.

Wohl zum letzten Mal, bevor die Wattenscheider Stadthalle grundlegend saniert wird, trat dort am Samstag (13. Mai) der Unterbezirksparteitag der Bochumer SPD zusammen. Vor seiner Wiederwahl mit 118 Ja-Stimmen, elf Gegenstimmen bei zwei Enthaltungen (rund 90 Prozent) gab Serdar Yüksel als Vorsitzender einen Aus- und Rückblick. Er erinnerte an die letzte Europawahl, wo die Grünen tatsächlich vor der SPD landeten, damals ein Schock für viele in der Partei: „Allen Unkenrufen zum Trotz hat sich die SPD bei den Wahlen danach wieder als stärkste Kraft in Bochum etabliert“, so Yüksel.

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Er argumentierte in seinem Bericht als Vorsitzender auch gegen die schwarz-grüne Koalition im Land, wo sich um sozialdemokratische Themen nicht gekümmert würde. „Aber wir bleiben weiter die gestaltende Kraft in unserer Stadt. Die Menschen in Bochum dürfen sicher sein, dass wir die Kümmerer vor Ort bleiben“, führte Yüksel weiter aus.

Yüksel: Wir müssen die Bochumerinnen und Bochumer mitnehmen

Es gelte auch in Zukunft, die Bochumerinnen und Bochumer weiter mitzunehmen. Corona-Krise und Ukraine-Krieg, aber auch lokale Themen wie die Zukunft Bochums als Stahlstadt standen auf der Agenda. Dabei räumte er ein, dass die Mitgliederzahlen der SPD nicht mehr so seien, wie in der Vergangenheit. Aber immerhin gebe es in Bochum mehr Sozialdemokratinnen und -demokraten als Christdemokraten, Grüne und Linke zusammen.

Serdar Yüksel zog eine positive Bilanz und sieht in der Arbeit für Respekt, Wertschätzung und gesellschaftlichen Zusammenhalt die Hauptaufgabe seiner neuen Amtszeit
Serdar Yüksel zog eine positive Bilanz und sieht in der Arbeit für Respekt, Wertschätzung und gesellschaftlichen Zusammenhalt die Hauptaufgabe seiner neuen Amtszeit © WAZ | Weeke

Das war Balsam für die Seelen der SPD-Delegierten, darunter als Gäste der Ehrenvorsitzende Bernd Faulenbach und der Bundestagsabgeordnete Axel Schäfer. Obwohl die nach eigenen Angaben sogenannte „Bochum-Partei“ aktuell nur noch rund 3500 Mitglieder in Bochum hat und damit deutlich Federn lassen musste. Jahrelang hatte die Partei offiziell die Mitgliederzahl mit 4000 angegeben.

Für Serdar Yüksel als alten und neuen Bochumer Vorsitzenden hatte es keinen Gegenkandidaten gegeben. „Meine Hauptaufgabe sehe ich darin, für Respekt, gegenseitige Wertschätzung und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu kämpfen.“ Jetzt gelte es, sich mit aller Kraft für die nächste Europawahl 2024 einzusetzen, damit die SPD dann in Bochum die Nase wieder vorn habe.

Auch Debatte um internationale Themen wie der China-Politik

Zu stellvertretenden Vorsitzenden wurden Kerstin Paschke und Caroline Ströttchen erneut gewählt. Als dritter Stellvertreter kam Jens Matheuszik neu hinzu. Er folgt auf Kai Rauschenberg. Insgesamt waren von den 155 möglichen Delegierten 131 abstimmungsberechtigte Sozialdemokraten und Sozialdemokratinnen in die Stadthalle gekommen.

Wie in der SPD üblich, debattierten die Delegierten nach und während der Wahlen des Vorstands auch über die internationale Politik. Ein Schwerpunkt war dabei die Haltung zu China, insbesondere zu Städtepartnerschaften zu China. Vor allem die Situation in Taiwan und die chinesische Politik zur Russland stand dabei im Zentrum.