Bochum. Am Internationalen Frauentag setzt sich Verdi im Tarifkonflikt für Frauen ein. Aus Bochum und anderen Städten fahren die Streikenden nach Herne.

Zu einem Warnstreik am Internationalen Frauentag (8. März) ruft die Gewerkschaft Verdi im Bezirk Mittleres Ruhrgebiet die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst auf. Der Gewerkschaftsbezirk mit Sitz in Bochum erwartet zu der Kundgebung in Herne mehrere Hundert Streikende aus den Stadtverwaltungen Bochum, Gelsenkirchen, Bottrop und Herne sowie der Städte im Kreis Recklinghausen.

Der Tag ist nicht zufällig gewählt, denn nach Angaben von Verdi sind rund 83 Prozent der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst Frauen, in den Kindertagesstätten sind es sogar fast 94 Prozent. Diese Mitarbeiterinnen haben alle eine lange Ausbildung gemacht oder studiert. Sie sind gut qualifiziert und leisten professionelle sozialpädagogische Arbeit, so Verdi.

Verdi: Bezahlung zweiter Klasse

Hierzu sagt Gewerkschaftssekretär Eric Lobach: „Das Gehalt von Erzieherinnen, Sozialarbeiterinnen und Sozialpädagoginnen spiegelt das aber immer noch nicht wieder. Das ist erstklassige Ausbildung und Arbeit mit Bezahlung zweiter Klasse. Wir sagen: Schluss damit.“ Die fehlende Anerkennung zeige sich etwa in schlechten Arbeitsbedingungen, wie den Personalschlüsseln und Fallzahlen und einer hohen Zahl von Befristungen und Zwangsteilzeit.

Dabei seien viele Beschäftigte in der Sozialen Arbeit bei freien Trägern beschäftigt, die nicht den Tarifvertrag im öffentlichen Dienst anwenden. Trotzdem seien, so Lobach, auch diese von der Tarifrunde betroffen, weil sich Arbeitgeber und Kostenträger an den Gehältern im öffentlichen Dienst orientieren.

Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen treffen sich am 8. März um 9 Uhr auf dem Europaplatz an der Herner Kreuzkirche. Nach einem Demonstrationszug beginnt gegen 10 Uhr eine Abschlusskundgebung auf dem Robert-Brauner-Platz in Herne.