Köln/ Düsseldorf. Im langwierigen Tarifstreit hatten Warnstreiks zuletzt im März zu zahlreichen Flugausfällen geführt. Jetzt bahnen sich neue Flughafenstreiks an.

  • An den beiden NRW-Flughäfen Köln-Bonn und Düsseldorf bahnen sich erneut Warnstreiks an.
  • Verdi pocht unter anderem auf höhere Zuschläge für Beschäftigte in der Fluggast- und Warenkontrolle.
  • Warnstreiks hatten zuletzt im März zu zahlreichen Flugausfällen geführt.

An Nordrhein-Westfalens größten Flughäfen bahnen sich erneut Warnstreiks an. Weil die Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen auf der Bremse stünden, „werden wir reagieren müssen“, sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Özay Tarim am Montag mit Blick auf die Flughäfen Köln-Bonn und Düsseldorf.

Dies werde wohl schon bald passieren. Zuvor hatte der „Kölner Stadt-Anzeiger“ darüber berichtet. Verdi pocht unter anderem darauf, dass die Beschäftigten in der Fluggast- und Warenkontrolle möglichst bald höhere Zuschläge bekommen. In dem langwierigen Tarifkonflikt hatten Warnstreiks zuletzt im März zu zahlreichen Flugausfällen geführt.

Worum geht es bei den Streiks?

Hintergrund sind die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen sowie die bundesweiten Verhandlungen für die Beschäftigten der Luftsicherheit. Für beide Beschäftigtengruppen werden zurzeit Verhandlungen geführt.

„Die Beschäftigten machen mit den Streiks gemeinsam Druck auf die jeweiligen Arbeitgeber, weil in den bisherigen Verhandlungen im öffentlichen Dienst kein akzeptables Angebot unterbreitet wurde“, erklärte Andrea Becker, Landesfachbereichsleiterin von Verdi NRW.

Der EVG-Vorsitzende Martin Buckert nannte die Aktionen notwendig und verhältnismäßig. „Es geht jetzt darum, dass die Branche nicht abgehängt werden darf von der allgemeinen Lohnentwicklung“, sagte er am Vormittag in Potsdam, wo die dritte Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst gestartet hatte.

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Was fordern die Arbeitnehmer?

Verdi und der Beamtenbund dbb fordern 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Ein Sprecher von Verdi NRW erklärte, die Streikbereitschaft sei sehr hoch. Mit dem jetzigen Einkommen sei bereits die heutige Verkehrsleistung im ÖPNV nicht zu halten, wurde Verdi-Verkehrsexperte Peter Büddicker in einer Mitteilung zitiert. Viele Beschäftigte kehrten der Branche den Rücken zu.

In NRW ebbt die Streikwelle nicht ab.
In NRW ebbt die Streikwelle nicht ab. © dpa

Verdi-Chef Frank Werneke rief die Arbeitgeber zum Entgegenkommen auf. „Es ist einfach Druck auf dem Kessel, weil die Beschäftigten es leid sind, sich jeden Tag mit warmen Worten abspeisen zu lassen, während die Arbeitsbedingungen immer schlechter werden und viele Stellen unbesetzt sind.“

Was sagen die Arbeitgeber?

Die Arbeitgeber hatten bei den bundesweiten Verhandlungen für die Beschäftigten in Bund und Kommunen in Potsdam ein Angebot vorgelegt. Es umfasst unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro.

(red/dpa)

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