Bochum. Der Warnstreik im öffentlichen Dienst trifft am Dienstag erneut Bochum. Betroffen: Bogestra, Kitas, USB und andere. Infos im Überblick.
- Am Dienstag, 28. Februar, müssen die Menschen in Bochum mit Einschränkungen des öffentlichen Lebens rechnen
- Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst sind erneut zum umfassenden Warnstreik aufgerufen
- Unter anderem betroffen: städtische Kitas und USB, Bogestra, Stadtverwaltung sowie Senioreneinrichtungen
Zum zweiten Mal binnen 14 Tagen gehen die Beschäftigten im öffentlichen Dienst in Bochum auf die Straße. Die Gewerkschaften Verdi und Komba haben für Dienstag, 28. Februar, zum Warnstreik aufgerufen. Betroffen davon sind:
- die Bogestra
- das Entsorgungsunternehmen USB
- die Stadtverwaltung
- die Stadtwerke
- die Senioreneinrichtungen SBO
- die städtischen Kitas
- die städtischen Schwimmbäder
Bogestra steht wegen Warnstreik still: Keine Fahrten am Dienstag
Die Bogestra kündigt an, dass wegen des Warnstreiks am Dienstag von Betriebsbeginn bis zum Betriebsende im gesamten Betriebsgebiet „keine Bus- und Bahnfahrten angeboten werden“. Auch Fahrten durch Fremdunternehmen im Auftrag der Bogestra fallen aus. Die Kundencenter sind geschlossen.
USB im Warnstreik: die meisten Mülltonnen in Bochum bleiben stehen
Der USB kündigt an, dass voraussichtlich die Leerungen der Restmüll-, Bio- und Papiertonnen sowie die Straßenreinigung am Warnstreiktag ausfallen. Die Wertstoffhöfe bleiben geschlossen. Es sei mit Einschränkungen bei der telefonischen Erreichbarkeit zu rechnen. Allerdings: „Die Leerungen der kombinierten Wertstofftonnen und -säcke sind davon nicht betroffen und finden wie geplant statt.“ Vereinbarte Sperrmülltermine fallen aus.
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Warnstreik in Bochum am Dienstag: Kundgebung vor Bergbaumuseum
„Der ganze öffentliche Dienst wird betroffen sein“, kündigt Verdi-Gewerkschaftssekretärin Natascha Krzywania an. Zur Kundgebung vor dem Bergbaumuseum in Bochum werden 5000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem gesamten Bezirk erwartet.
„Deutlich zu wenig“ ist das Angebot, das die Arbeitgeber in der zweiten Runde der Tarifverhandlungen vorgelegt haben, argumentiert Bochums Komba-Vorsitzender Torsten Haunert. „Das magere Angebot wird kaschiert mit Einmalzahlungen, die in zwei Tranchen in 2023 und 2024 gezahlt werden sollen.“ Die sogenannten Inflationsausgleichprämien reichten allerdings ebenso nicht wie eine erste Erhöhung des Tarifentgelts im Oktober um drei Prozent. „Die Unzufriedenheit unter unseren Mitgliedern ist groß“, so Haunert. Weitere Warnstreiks über den Dienstag hinaus seien daher möglich.
Zweistufige Lohnerhöhung und zwei Einmalzahlungen reichen nicht
In die gleiche Kerbe schlägt Bernd Dreisbusch, Geschäftsführer des Verdi-Bezirks Mittleres Ruhrgebiet. „Mit den Inhalten ihres Angebots lösen die Arbeitgeber den Tarifkonflikt nicht“, so Dreisbusch. Die Arbeitgeber hatten eine zweistufige Lohnerhöhung um insgesamt fünf Prozent für eine Laufzeit von 27 Monaten vorgeschlagen. Dazu sollen Inflationsausgleichsprämie von 1500 und 1000 Euro kommen. Dies sei aber nicht nachhaltig, so der Verdi-Chef. „Die Preise bleiben auch dann noch hoch, wenn die Prämien längst nicht mehr wirken.“
Verdi ruft am Dienstag, 28. Februar, alle Beschäftigten von Bund und Kommune zum ganztägigen Warnstreik auf. Um 10 Uhr beginnt eine Kundgebung am Bergbaumuseum in Bochum. Am gleichen Tag beginnt um 10.30 Uhr die Kundgebung der Komba und weiterer Gewerkschaften vor dem Technischen Rathaus. Sprechen wird dort unter anderem der stellvertretende NRW-Vorsitzende der Komba, Christian Dröttboom, der auch Mitglied in der Tarifkommission ist.