Bochum. Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst treffen Bochum auch am Mittwoch: Unter anderem Kitas und Stadtverwaltung sind betroffen. Der Überblick.

  • Die Warnstreiks in Bochum gehen weiter
  • Am Mittwoch sind unter anderem die städtischen Kitas und die Stadtverwaltung betroffen
  • Auch die städtischen Schwimmbäder bleiben geschlossen
  • Am Donnerstag wird bei den Stadtwerken gestreikt

Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst haben in Bochum weiter spürbare Auswirkungen: Am Dienstag (14. Februar) hat es vor allem all jene getroffen, die sonst mit Bus und Bahn unterwegs sind. Am Mittwoch (15. Februar) sind dann die Mitarbeitenden in den städtischen Kitas, der Stadtverwaltung sowie in den städtischen Schwimmbädern zum Streik aufgerufen. Donnerstag (16. Februar) wird schließlich bei den Stadtwerken gestreikt. Der Überblick:

Warnstreik am Mittwoch: Hier gibt es in Bochum Einschränkungen

Zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben an dem Streik auf dem Willy-Brandt-Platz in Bochum teilgenommen.
Zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben an dem Streik auf dem Willy-Brandt-Platz in Bochum teilgenommen. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Für Mittwoch hat Verdi die Tarifbeschäftigten der Stadt und diverser städtischer Unternehmen aufgerufen, die Arbeit ruhen zu lassen. Betroffen von diesem Aufruf sind:

  • die Verwaltung,
  • städtische Kitas,
  • das Schauspielhaus Bochum,
  • die Wasserwelten GmbH,
  • das Jobcenter und die Bundesagentur für Arbeit Bochum,
  • das Akademische Förderungswerk,
  • die Stadtsparkasse,
  • das Museum,
  • und das Knappschaftskrankenhaus in Langendreer.

Städtische Kitas schließen bis auf wenige Ausnahmen komplett

„Die städtischen Kitas schließen voraussichtlich bis auf wenige Ausnahmen komplett“, teilte die Stadt Bochum am Dienstagnachmittag mit. Stadtelternrat und die Eltern der betroffenen Kitas seien informiert. Notgruppen werden bei einem Warnstreiktag nicht eingerichtet.

Schwimmbäder in Bochum geschlossen, Stadtverwaltung ebenfalls

Die Wasserwelten GmbH hat bereits angekündigt, dass am Mittwoch, 15. Februar, alle Bäder geschlossen bleiben.

„Bürgerinnen und Bürger müssen sich am Mittwoch auf erhebliche Einschränkungen im Dienstleistungsangebot der Stadtverwaltung einstellen“, teilt die Gewerkschaft komba mit und empfiehlt, Behördengänge möglichst zu verschieben.

Streik trifft auch Vereinssport, Schwimmkurse und VHS

Auch sämtliche Sporthallen und Schulschwimmbecken bleiben am Mittwoch geschlossen, wie die Stadt ankündigt. „Das gilt auch für die in Eigenverantwortung genutzten Sportstätten.“

Die Volkshochschule (VHS) müsse ihre Angebote im Abendbereich absagen, so die Stadt. Darunter fielen Angebote in den Schulturnhallen, in der Goetheschule (Bereich Fremdsprachen) sowie Kurse im Bildungs- und Verwaltungszentrum (BZV), die nach 18 Uhr beginnen.

Das Museum Bochum bleibe den ganzen Tag geschlossen, teilt die Stadt mit.

Welche Auswirkungen der Warnstreik ansonsten im Einzelnen haben wird, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nur zum Teil ermessen. Es hängt in erster Linie davon ab, wie viele Beschäftigte dem Aufruf der Gewerkschaften folgen und nicht zur Arbeit erscheinen werden.

Warnstreik am Donnerstag: Stadtwerke-Kundencenter geschlossen

Betroffen von den Warnstreiks werden am Donnerstag, 16. Februar, die Stadtwerke Bochum und die Verwaltung der Wasserwelten sein. Die Stadtwerke kündigen an, dass das Kundenzentrum am Ostring dann voraussichtlich nicht besetzt sein wird. Kunden können sich zwischen 8 und 20 Uhr an die telefonische Kundenberatung unter 0234/ 960 37 37 wenden. Auch das Online-Kundencenter unter www.stadtwerke-bochum.de ist nutzbar. Im Störungsfall ist die Verbundleitstelle der Stadtwerke unter 0234/960 11 11 (Strom und öffentliche Beleuchtung), 0234/960 22 22 (Gas und Wasser) und 0234/960 33 33 (Fernwärme) erreichbar.

Verdi erwartet am Mittwoch 1500 Teilnehmer vor dem Rathaus Bochum

Verdi hat für Mittwoch um 9.30 Uhr zu einer Kundgebung auf dem Willy-Brandt-Platz vor dem Rathaus aufgerufen. Erwartet werden dazu 1500 Teilnehmer.

Die Gewerkschaft weist unter anderem darauf hin, dass es noch nicht allzu lange her sei, dass Reinigungskräfte und Beschäftigte im Ordnungs- und Gesundheitsamt, den Bürgerbüros und in vielen anderen Bereichen im öffentlichen Dienst für ihren Einsatz während der Pandemie beklatscht wurden. Außer warmen Worten sei von diesem Dank nichts übriggeblieben.

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Gewerkschaft fordert 10,5 Prozent mehr Gehalt

Verdi fordert für alle Angestellten von Bund und Kommunen, 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber würden zwar die finanziellen Nöte und die Überlastungssituation der Beschäftigten anerkennen, so Gewerkschaftssekretärin Krzywania. „Nachhaltige Lösungsvorschläge gibt es aber nicht wirklich.“

Bogestra-Streik: Busse und Bahnen fuhren am Dienstag nicht

Am Dienstag fielen von Betriebsbeginn an den ganzen Tag über alle Bus- und Bahnverbindungen in Bochum und in den umliegenden Städten, die die Bogestra bedient, aus. Kein Fahrzeug verlies die Depots. Wer den öffentlichen Nahverkehr nutzt, der musste sich an diesem Tag um eine alternative Beförderung kümmern.

„Keine Fahrten auf den Linien der Bogestra“, leuchtet es auf den Hinweistafeln am Busbahnhof vor dem Hauptbahnhof. An den einzelnen Bussteigen zeigen die Bildschirme zwar noch diverse Abfahrtszeiten – das einzige, was am Busbahnhof herumkurvt, sind zu am frühen Morgen aber die Kehrmaschinen des USB.

Am Taxistand war dafür mehr Betrieb als üblich: So mancher, der seinen Weg sonst mit Bus oder Straßenbahn fortgesetzt hätte, nahm an diesem Tag ein Taxi.

Aufgerufen zum Warnstreik bei der Bogestra haben die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und die Nahverkehrsgewerkschaft (NahVG). „Es ist an der Zeit, für unsere Forderungen auf die Straße zu gehen“, so Michael Schneider von der NahVG Bochum. „Bislang haben die Arbeitgeber noch kein akzeptables Angebot abgegeben.“

Der Busbahnhof am Vormittag: Nur vereinzelt sind Menschen hier gestrandet. Busse fahren hier heute keine vor.
Der Busbahnhof am Vormittag: Nur vereinzelt sind Menschen hier gestrandet. Busse fahren hier heute keine vor. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch