Bochum-Linden. Der Discounter Aldi sichert sich ein Grundstück für den Bau einer Filiale in Bochum-Linden. Für den neuen Markt müssen Bäume gefällt werden.
Der Discounter Aldi wird in Bochum-Linden eine neue Filiale bauen. Das Unternehmen hat das Gelände gegenüber der Einmündung Am Schamberge bereits erworben. Die dortigen Gebäude an der Hattinger Straße 620-632 müssen für die künftige Filiale abgerissen werden, darunter ein Getränkemarkt und drei alte Häuser.
Feuerwehr Bochum-Linden hat hier eine Übergangsbleibe
Emily Rosberger, Pressesprecherin von Aldi-Nord, teilt mit: „Die Grundstücke am Standort haben wir uns vertraglich gesichert. Wir wollen auf diesem Grundstück einen modernen Markt errichten. Derzeit gibt es jedoch noch keinen konkreten Zeitplan, da noch einige Dinge im Vorfeld abgeklärt werden müssen.“ Bis Juni sollen jedoch Details feststehen.
Auf der Fläche Hattinger Straße 632 hat auch der Löschzug der Feuerwehr Linden eine Übergangsbleibe in drei Garagen gefunden, bis der Neubau des Gerätehauses an der Lindener Straße bezugsfertig ist. Der Löschzug musste aus dem denkmalgeschützten Turmhaus ausziehen, weil es vom Hausschwamm befallen ist.
Die Freiwillige Feuerwehr hatte zwischendurch schon befürchtet, sich einen neuen Interimsstandort suchen zu müssen, als vor einem Jahr die ersten Gerüchte um ein Kaufinteresse von Aldi kursierten.
Neben einem Supermarkt sollen auch Wohnungen gebaut werden
Dazu Marc Gräf, Bezirksbürgermeister im Bochumer Südwesten: „Der Neubau wird erst dann beginnen, wenn der Löschzug Linden seine künftige Wache beziehen kann. Eine neuerliche Zwischenlösung soll es nicht geben.“ Dass die neue Filiale dem künftigen Edeka-Markt im Stadtteil Linden Konkurrenz machen könnte, glaubt Gräf nicht: „Die liegen weit auseinander.“
Nicht nur der Supermarkt samt Parkplatz ist vorgesehen; geplant ist zudem, vier Wohnungen über dem Markt zu errichten.
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Für das Bauvorhaben sollen nun auf dem Grundstück Bäume gefällt werden. Es handelt sich um acht Bäume mit großem Stammumfang, die unter die Satzung zum Schutz des Baumbestandes in der Stadt Bochum fallen.
Auch ein Urwelt-Mammutbaum soll gefällt werden
Darunter auch ein Urwelt-Mammutbaum mit einem Umfang von 116 Zentimetern sowie Ahorn, Eiche, Erle und Blutpflaume. Die Verwaltung wird, so kündigt sie an, per Ausnahmegenehmigung eine Fällgenehmigung erteilen, weil sonst der Bau nicht möglich wäre. Als Ersatz sollen 13 Laubbäume gepflanzt werden.
Neubau Herner Straße stockt
Ein ähnliches Konzept wie beim geplanten Neubau in Linden verfolgt Aldi auch an der Herner Straße. Auch dort, gegenüber vom Bergbaumuseum, sollen über dem Markt Wohnungen entstehen.
Doch seit Jahren stockt das Vorhaben. Der Leerstand verkommt weiter. Zu den Gründen, warum dort nichts passiert, äußert sich der Discounter nicht.
Die Ersatzbäume werden, so teilt das Umwelt- und Grünflächenamt mit, auf dem Fällgrundstück angepflanzt. Sie müssen mindestens einen Stammumfang von 20 cm haben. Des Weiteren befindet sich ein Straßenbaum im Zufahrtsbereich und muss vom Antragsteller erworben werden.
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Marc Gräf: „Soweit ich weiß, soll mit dem Bau nicht vor 2024/2025 begonnen werden. So lange könnte man die Bäume doch ruhig stehen lassen.“ Er will den Vorschlag in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung Südwest machen, die am 22. Februar darüber diskutieren wird.
Stadtsprecher Peter van Dyk erklärt auf Anfrage: „Das Genehmigungsverfahren für das Bauvorhaben ist noch nicht vollständig abgeschlossen.“ Der Umweltausschuss wurde am 8. Februar vorsorglich über den Antrag zur Fällung der Bäume informiert, da dieser bis Ende Februar abgeschlossen sein müsste. „Die Fällgenehmigung kann erst erteilt werden, wenn die Baugenehmigung vorliegt.“