Bochum. Nach 90 Jahren hat Nordsee eine Filiale in der Bochumer City geschlossen. Ein Nachfolger steht fest. Auch ein weiterer neuer Anbieter kommt.
Nach 90 Jahren hat die Restaurantkette „Nordsee“ ihre Filiale an der Kortumstraße in Bochum geschlossen. Kaum ist das letzte Fischbrötchen verkauft, steht ein Nachfolger für das Ladenlokal fest. Auch schräg gegenüber wird ein neuer Mieter einziehen, kündigt Immobilienvermittler Stephan Lahme an.
Pommes-Frites-Filialist folgt in Bochum auf Nordsee
Pommes statt Fisch wird voraussichtlich von März 2023 an der Kortumstraße 55 verkauft. Die niederländische Kette Bram’s hat das frühere Nordsee-Ladenlokal gemietet. Das Unternehmen betreibt bereits zwei Filialen in Essen und sei schon seit längerem auf der Suche nach einem idealen Standort in Bochum gewesen, so Lahme, der Geschäftsführer des Essener Maklerunternehmens Eugen Lehmkühler ist. Nun sei dieser attraktive Standort gefunden worden.
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Bram’s ist seit gut 50 Jahren in den Niederlanden auf dem Markt, wo es nach eigenen Angaben 30 Filialen betreibt. Nun will das Unternehmen expandieren – mit großen Ambitionen. „Wir möchten Bram’s Gourmet Frites zu einer Weltmarke machen“, heißt es auf der Homepage.
Brams’s und David Walker kommen nach Bochum
International aktiv ist auch der nächste neue Mieter in der Bochumer City: David Walker. Die Parfümerie-Kette eröffne, so Makler Stephan Lahme, ebenfalls in den nächsten Wochen an der Kortumstraße 64/Ecke Huestraße eine Filiale – und damit genau gegenüber zur Stadtparfümerie Pieper. Ein weiterer Wettbewerber – Douglas – hat eine Filiale nur wenige hundert Meter weiter entfernt die Kortumstraße hinunter.
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David Walker hat seine wirtschaftlichen Wurzeln in der Türkei. Der Firmensitz in Deutschland ist in Essen. Dort wurde 2021 ebenfalls in der Fußgängerzone eine Filiale eröffnet.
Große Nachfrage nach Flächen in 1A-Lage
Zwar häufen sich auch in Bochum in der Innenstadt seit geraumer Zeit die Leerstände bzw. wechseln häufiger Mieter von Einzelhandelsflächen. Außerdem sinkt der Trend zum Bummeln spürbar. Aus Sicht der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft steht die Stadt mir ihrer City aber immer noch gut da. Sie verweist auf ihre Vermittlungserfolge im Zusammenhang mit dem Sofortprogramm des Landes.
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Auch die Essener Makleragentur zeigt eher den Daumen nach oben als nach unten. „Wandel gehört zum Handel“, sagt Stephan Lahme zu den Leerständen. Und: Die 1A-Lage in der Innenstadt – von der Bongardstraße bis zum Husemannplatz – erfreue sich weiterhin einer großen Nachfrage. Die baldige Fertigstellung des Viktoria-Karrees und die Umgestaltung des Husemannplatzes spielt dabei nach seiner Einschätzung eine große Rolle. „Die Einzelhändler erwarten einen Anstieg der Kundenfrequenz gerade in diesem Bereich."
Bochum ruft fast 2,2 Millionen aus dem Sonderprogramm des Landes ab
Insgesamt laufe die Flächenvermarktung gut, auch wenn Online-Handel und ein verändertes Freizeitverhalten eine Herausforderung für jede Innenstadt sind. „Die Vermieter müssen mitspielen.“ Nicht alle Immobilienbesitzer würde begreifen, dass sich nicht unbedingt mehr die gleichen Mieten wie in der Vergangenheit erzielen lassen. Der Stadt Bochum attestiert er, sie unternehmen einige Anstrengungen, um gute Rahmenbedingungen zu schaffen. Sie gehöre immer noch den großen Standorten in der Region - als Nummer drei hinter Essen und Dortmund.
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Tatsächlich gehört Bochum zu den wenigen Städten im Revier, die die Gelder des Sofortprogramms ganz oder nahezu ganz abgerufen haben. Lediglich vier Prozent der bewilligten Mittel in Höhe von 2,2 Millionen Euro wurden noch nicht abgerufen, heißt es im NRW-Kommunalministerium. Zum Vergleich: In Duisburg sind es 19 Prozent, in Oberhausen 50 und in Mülheim sogar 75 Prozent.