Bochum. Bummeln in der City ist aus der Mode gekommen. In Bochum sind die Passantenzahlen in der Innenstadt jedenfalls weiter bescheiden. Die Gründe.

Bochum und Bummeln in der City. Das passte mal so gut zusammen wie Bratwurst und Currysauce. Spätestens seit Corona hat sich das geändert. Und auch zwei Jahre nach Beginn der Pandemie sind die Besucherzahlen in der Innenstadt eher bescheiden.

Samstags kommen weniger Passanten in die City als noch 2021

So wie in den meisten deutschen Großstädten steigen die Werte zwar allmählich, wie eine aktuelle Auswertung des Immobilienvermittlers Engel & Völkers Commercial zeigt. Demnach gibt es ein durchschnittliches Plus um 5,8 Prozent am Samstag sowie um 7,7 Prozent am Dienstag. „Das ist aber immer noch kein Grund für Euphorie in den einzelhandelsrelevanten Einkaufslagen“, heißt es.

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Schon gar nicht in Bochum. „Mir sagen die Händler, dass wir noch weit hinter den Zahlen aus der Vor-Corona-Zeit hinterherhinken“, sagt Christina Jordan, Sprecherin der Initiative Bochumer City (IBO), einem Zusammenschluss von Geschäftsleuten und Immobilienbesitzern in der Innenstadt.

Weniger Bochumer als früher bummeln durch die Stadt

Am Dienstag entspricht die Entwicklung zwar dem positiven Bundestrend, in Bochum liegt der Passantenzuwachs sogar bei 11,9 Prozent. Am Samstag ist der Trend aber sogar negativ (-4,9 Prozent). Und das am – früher – klassischen Einkaufstag. Die Zahlen resultieren aus einer Erhebung, die das Kölner Unternehmen „Hystreeet.com“ mit Hilfe eines technischen Lasergeräts auf der Kortumstraße gegenüber dem Kortumhaus vorgenommen hat.

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„Das Bummeln fehlt“, stellt Christina Jordan fest. Corona und womöglich auch der Zeitgeist sorgen dafür, dass zumindest momentan eher weniger Menschen in die City gehen, einfach um zu sehen und gesehen zu werden. Jordan: „Das hat sicher auch mit dem Internet zu tun. Die Leute informieren sich zu Hause am Computer und gehen dann gezielter als früher einkaufen.“ Tatsächlich würden manche Händler gar nicht mal so sehr wegen schwacher Umsätze klagen. Die meisten stellen aber fest, dass weniger Kunden unterwegs sind.

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IBO und Stadt setzen auf das Stadtpicknick

Der Zeitgeist und die Pandemie-Furcht lassen sich allein in Bochum nicht bekämpfen. Der Weg aus der City-Krise wird aber längst beschritten: mit dem Umbau der Innenstadt, mit der Bekämpfung des Leerstands (Jordan: „Da macht die Wirtschaftsentwicklung eine wirklich gute Arbeit“) und mit der Belebung des Stadtlebens. „Wir versprechen uns zum Beispiel viel vom Stadtpicknick und dem verkaufsoffenen Sonntag am 19. Juni“, so die IBO-Sprecherin.