Bochum. Der beliebte Rosenmontagszug in Bochum-Linden steht auf der Kippe: nicht wegen Corona, Krieg oder Krise. Eine gesperrte Straße bereitet Sorgen.
Der Rosenmontagszug in Linden steht auf der Kippe. Zwar ist die örtliche Werbegemeinschaft als Veranstalter zuversichtlich, ausreichend Teilnehmer zu gewinnen und erneut Zehntausende Besucher anzulocken. Doch die Sperrung der Straße Kesterkamp könnte den „Lindwurm“ im Vorfeld stoppen.
Nachdem Stadt und Stadtwerke seit 2021 die Gehwege und Versorgungsleitungen erneuert und einen Radweg angelegt hatten, sollte Mitte Dezember ein neuer Fahrbahn-Asphalt im Kesterkamp aufgetragen werden. Doch dafür war es mit damals unter fünf Grad zu kalt. Es folgte: Stillstand. Die Asphaltwerke bleiben nach Auskunft der Stadt bis zum 15. Januar geschlossen.
Rosenmontagszug in Bochum: Alles hängt am neuen Asphalt
„Das wird knapp“, befürchtet Simona Koyro, Vorstandsmitglied und Sprecherin der Werbegemeinschaft Linden. Der Kesterkamp sei als Umleitungsstrecke und Abzweig für die Durchführung des Rosenmontagszugs alternativlos. „Nun müssen wir zittern, dass es mit dem Asphalt rechtzeitig vor dem Rosenmontag am 20. Februar klappt“, so Simona Koyro.
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Seit Herbst 2022 laufen die Vorbereitungen für den Umzug – seinerzeit im Glauben, der Kesterkamp werde wie geplant bis zum Jahresende fertig. Man sei in Gesprächen mit der Stadt, berichtet Simona Koyro. Können die Arbeiten in der übernächsten Woche beginnen, sei der Umzug gesichert. Doch letztlich hängt alles am Wetter.
Vor drei Jahren feierten 40.000 Menschen in Linden
Für den „Lindwurm“ wäre es die dritte Absage hintereinander. Zuletzt hatten 2020 – kurz vor der Pandemie – mehr als 40.000 bunt kostümierte Menschen die Hattinger Straße gesäumt. 2021 und 2022 fiel der Umzug wegen Corona aus. 2023 wolle man Krieg und Krise trotzen und einen Neustart vornehmen, hatte der Vorsitzende der Werbegemeinschaft, Stefan Rodemann, im Oktober bekräftigt. Das Interesse und die Vorfreude sind offenbar groß: 46 Vereine, Verbände und Gruppen haben sich bisher angemeldet.
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Der Festausschuss Bochumer Karneval drückt den Lindenern die Daumen – und bereitet derzeit den eigenen Sessions-Höhepunkt vor. Gleichfalls nach dreijähriger Zwangspause steigt am Freitag, 13. Januar, wieder eine Karnevalsgala im Ruhrcongress.
Karnevals-Gala am 13. Januar mit Kölschem Urgestein Marita Köllner
Die Besucher erwartet ab 19.30 Uhr ein Programm, das nicht nur närrisch geprägt ist. Zwar sind die Aktiven der Bochumer Karnevalsvereine mit Tanz und Musik ebenso am Start wie die 60-köpfige Garde „Echte Fründe“ der Flittarder KG aus dem Rheinland. Mit Marita Köllner („Denn mir sin kölsche Mädcher“) wurde zusätzlich eine der populärsten Kölner Karnevalssängerinnen verpflichtet. Auf der Bühne stehen u.a. aber auch der Comedian René Steinberg (aktuelles Soloprogramm: „Freiwillige vor – Jetzt erst recht!“), Jeanny aus Stratmann‘s „Revue Palast“ mit Gesang und Travestie sowie der VfL-Stadionsprecher und Rock- und Popsänger Michael Wurst.
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Die Karten kosten 25 Euro und sind im Vorverkauf auf www.reservix.de (Stichwort Galasitzung Festausschuss) und telefonisch unter 0151 25 359 393 erhältlich.
Festausschuss plant Seniorenkarneval und Biwak
Neu beleben wird der Festausschuss auch zwei weitere Traditionsveranstaltungen: den Seniorenkarneval am 31. Januar im Ruhrcongress (15 Uhr) und das närrische Biwak am Karnevalssamstag, 18. Februar, in der Innenstadt (11 Uhr). Ob am Rosenmontag wieder zum Rathaussturm im Ratssaal geblasen werden kann, ist noch offen.
Infos: karneval-bochum.de