Bochum. Allen machen die Kostensteigerungen zu schaffen. Auch Vereine im Gesundheitsbereich sind betroffen. Bochum will ihre finanzielle Lage prüfen.

Die finanzielle Situation sämtlicher Bochumer Vereine und Verbände des Gesundheitssektors soll in den kommenden Monaten von der Stadtverwaltung untersucht werden. Die Fraktionen von CDU und „UWG: Freie Bürger“ hatten sich im Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales dafür stark gemacht. Eine Mehrheit stimmte dem zu.

CDU und Linke fordern vergebliche mehr Hilfe für Vereine

.„Viele Vereine, Initiativen oder Selbsthilfegruppen gerade im Gesundheitsbereich leiden besonders unter der Energiekrise. Wir wollen wissen, wo der Schuh drückt, um rechtzeitig politisch reagieren zu können, damit die Sozialstrukturen in unserer Stadt erhalten bleiben“, so Marcus Stawars, der neue sozialpolitische Sprecher der CDU-Fraktion. Schon jetzt sei klar, dass sich die Kostensteigerungen zum Teil erheblich niederschlagen werden.

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Ein CDU-Antrag, für 2023 und 2024 die Zuwendungen für Vereine, Verbände, Selbsthilfegruppen und Initiativen im Bereich des Gesundheitsamtes um fünf Prozent statt um 2,5 Prozent gegenüber dem laufenden Haushaltsjahr zu erhöhen, wurde abgelehnt. Keine Mehrheit fand auch der Antrag der Links-Fraktion. Sie hatte eine zehnprozentige Erhöhung für die beiden Jahre gefordert.

Bericht über finanzielle Lage soll im Sommer 2023 vorliegen

Grundsätzlich waren sowohl Verwaltung als auch die Fraktion der Grünen als Teil der Mehrheitskoalition im Rat durchaus für höhere Zuwendungen. Aber, so Ausschussmitglied Wolfgang Cordes (Grüne), könne seine Fraktion wegen der „engen Haushaltssituation“ nicht zustimmen. Er hoffe, es gebe im nächsten Jahr Spielraum, um den fraglos vorhandenen Bedarfen Rechnung zu tragen. Ähnlich äußerte sich Sozialdezernentin Britta Anger. Auch sie wünsche sich mehr Spielraum bei den Zuschüssen. Allerdings seien die genauen Belastungen bei den Trägern noch nicht bekannt.

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Die Untersuchung der finanziellen Situation von Bochumer Vereinen und Verbänden im Gesundheitssektor soll bis zum Sommer 2023 dauern. Noch vor der Sommerpause soll dem Ausschuss dazu ein Bericht vorgelegt werden.

27 im Gesundheitsbereich tätige Vereine und Verbände, von der Aidshilfe über die Krisenhilfe bis zur Selbsthilfegruppe für Krebsbetroffene werden von der Stadt gefördert. Sie sollen 2023 insgesamt etwa 3,6 Millionen Euro und 2024 etwa 3,7 Millionen Euro erhalten.