Bochum. Corona, Krieg, Energiekrise. All das kann dem Arbeitsmarkt in Bochum nichts anhaben. Die Jobkurve zeigt seit Jahren in eine Richtung: nach oben.

Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, Energie-Krise. So groß die Herausforderungen in diesen Tagen auch sind. Den Beschäftigungszuwachs in Bochum haben auch sie nicht stoppen können. Binnen fünf Jahren sind etwa 15.000 neue sozialversicherungspflichtige Stellen in der Stadt geschaffen worden, allein 4145 im zuletzt statistisch erfassten Zeitraum von März 2021 bis März 2022.

Anstieg auf 145.266 sozialversicherungspflichtige Stellen in Bochum

„Es war durchaus ein Erfolgsjahr für Bochum“, sagt denn auch Frank Füsers-Neukirchen, Geschäftsführer der Arbeitsagentur Bochum, mit Blick auf die Arbeitsmarktbilanz für das nun ausklingende Jahr. 145.266 sozialversicherungspflichtige Jobs gibt es in der Stadt. Das sei zwar der Stand von März 2022. „Aber“, so der Agentur-Chef, „egal, was war, ob Corona oder etwas anderes, die Beschäftigung in Bochum ist immer stetig angestiegen.“ Sie dürfte also derzeit sogar noch höher sein.

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Helfer haben auf dem Arbeitsmarkt wieder eine Chance

Und das nicht nur bei den Fachkräften, die allein 56 Prozent des Zuwachses ausmachen. Die größte Dynamik gebe es im Helferbereich. Das ist vor dem Hintergrund früherer Prognosen besonders bemerkenswert. Tausende Helfer-Jobs sind mit dem Strukturwandel in Bochum verloren gegangen, Ersatz schien es in der neuen, digitalen Arbeitswelt nicht zu geben. „Erstaunlicherweise hat die zunehmende Digitalisierung der Wirtschaft nicht nur Fachkräfte hervorgebracht, sondern auch ganz viele neue Helferstellen hervorgebracht“, so Neukirchen-Füsers. Dass Positive daran sei, „dass auch Menschen ohne Ausbildung eine Chance haben, ihren Lebensunterhalt zu verdienen“. Negativ sei, dass Helferstellen auch schnell wieder verschwinden können. Als Einstieg in die Berufswelt seien sie wichtig, auf Dauer sei eine Ausbildung aber ungleich bedeutsamer.

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Arbeitslosigkeit geht vor allem bei jungen Leuten zurück

Die Arbeitsmarktbilanz liefert viele Erfolgszahlen. Eine davon ist die Zahl der Arbeitslosen. 16.752 Frauen und Männer waren im November in Bochum ohne Job. Das ist die zweitniedrigste Zahl in den vergangenen 14 Jahren. Nur 2019 waren es im Durchschnitt noch weniger (16.300). Den prozentual stärksten Rückgang gibt es bei den Beschäftigten unter 25 Jahren – 1140 Arbeitslose in dieser Gruppe bedeuten den niedrigsten Stand in den vergangenen zwölf Jahren.

Aus Sicht von Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) sind das Zeichen für die Robustheit des hiesigen Arbeitsmarktes: weniger Arbeitslose, mehr Jobs, mehr offene Stellen; möglich geworden durch einen viel breiter aufgestellten Arbeitsmarkt. „Wenn man mal ein paar Jahre zurückblickt, dann war das erste, was in Bochum instabil war, der Arbeitsmarkt; nicht die Rahmenbedingungen.“ Eine der „schönsten Nachrichten des Jahres“ sei es, dass trotz vieler instabiler Rahmenbedingen Bochums Arbeitsmarkt stabil bleibe.

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Jobcenter-Botschaft: Bürgergeld wird rechtzeitig ausbezahlt

Davon profitieren auch die erwerbsfähigen Leistungsberechtigten, so Jobcenter-Geschäftsführer Georg Sondermann. Deren Zahl sei innerhalb eines Jahres immerhin um 334 auf 28.721 Personen gesunken (Oktober 2022).

Gute Nachrichten hat er für alle Leistungsbezieher. Das vor kurzem für 2023 beschlossene Bürgergeld sei zwar eine Herausforderung für das Jobcenter. „Aber wir werden unsere IT-Systeme ans Laufen bekommen und die höheren Regelsätze auszahlen können.“