Bochum. Erneut sind die Verluste der Bogestra deutlich höher als erwartet. Vor allem die Stadt Bochum ist betroffen. Sie muss Millionen nachschießen.

Zum dritten Mal in Folge schließt die Bogestra ein Geschäftsjahr mit deutlich höheren Verlusten ab als erwartet. Vor allem der Hauptanteilseigner des Verkehrsunternehmens, die Stadt Bochum, ist davon betroffen. Sie muss zusätzlich etwa 12,7 Millionen Euro bereitstellen.

Bogestra erhält 20,7 Millionen Euro Entschädigung wegen des 9-Euro-Tickets

Bedingt durch die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine steigt das Defizit der Bogestra im Geschäftsjahr 2022 voraussichtlich auf 90,5 Millionen Euro, 22,2 Millionen Euro mehr als erwartet. Berücksichtigt sind dabei bereits Entschädigungen und Zuschüsse in Höhe von 39,1 Millionen Euro, darunter allein 20,7 Millionen Euro als Erstattung für „Schäden im Zusammenhang mit dem 9-Euro-Ticket“ und 13,1 Millionen Euro für „Schäden im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie“, wie es in einer Verwaltungsvorlage heißt.

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Ausgeglichen werden müssen nun weitere Einnahmeverluste in Höhe von 13,4 Millionen Euro, die nicht durch den Rettungsschirm gedeckt sind, sowie u.a. erhöhte Dieselkosten von fünf Millionen Euro.

Bochum muss weitere 12,2 Millionen Euro Bogestra-Verluste ausgleichen

Finanziert werden müssen die zusätzlichen Verluste von insgesamt 22,2 Millionen Euro durch die Anteilseigner der Bogestra, Bochum und Gelsenkirchen, sowie durch die Städte, die das Verkehrsunternehmen bedient. Demnach entfallen voraussichtlich folgende Mehrbelastungen auf Bochum (51,9 statt bisher geplanten 39,2 Millionen Euro), Gelsenkirchen (25,4 statt 19,2 Millionen Euro), Herne (6,2 statt 4,7 Millionen Euro), Ennepe-Ruhr-Kreis (6,3 statt 4,7 Millionen Euro), Dortmund (350.000 statt 262.000 Euro), Recklinghausen (374.000 statt 282 Euro) und Hagen (8000 statt 6000 Euro).

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Bochums Stadtrat wird am Donnerstag (15.) in der letzten Sitzung des Jahres voraussichtlich die überplanmäßige Bereitstellung von 12,7 Millionen Euro beschließen. Schon in den beiden vergangenen „Corona-Jahren“ hatte die Stadt trotz des Rettungsschirms einen höheren Verlustausgleich als ursprünglich geplant leisten müssen. 2020 hatte sie zusätzlich 6,3 Millionen Euro und im vergangenen Jahr zusätzlich 6,7 Millionen Euro gezahlt.